Wetterblues

Schon 4 Tage liegen wir hier an unserem Liegeplatz in Burgstaaken fest.
Schietwetter!
Nicht nur wir warten. Der Hafen ist sehr voll. Jeder, der reinkommt, bleibt auch. Alle warten wir auf besseres Wetter.
Der Wind nimmt weiter zu
18 Meter pro Sekunde = 8 Windstärken = Sturm
und die Wellen knallen an unser Heck. Jede Böe macht Lärm wie ein vorbeifahrender Güterzug. Die Kuchenbude bleibt fast den ganzen Tag geschlossen.
Was tun?
Zunächst einmal kann ich im Internet surfen. Im Hafen wird es zwar erst ab Ende der Woche einen Hotspot geben und mein Vodafone-Kontingent habe ich schon verbraucht, aber ich habe eine gute Antenne mit einer entsprechenden Software. Mit diesem Teil kann ich theoretisch alle W-Lan-Verbindungen im Umkreis von ca. 12 km nutzen. Allerdings nur, wenn diese nicht gesichert bzw. offen zugänglich sind, aber es ist immer etwas dabei.
Dabei kommen mir auch gute Ideen für das Boot, eine davon war "Klemmen beschriften". Es ist ja unglaublich, dass wir bisher die Hebelklemmen für die Fallen einfach so bedient haben.
mal sehen, was ich sonst noch beschriften kann
Das schrie nach Ordnung. Ich finde, das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Nebenbei wurde auch noch eine neue Endlosreffleine für das Grosssegel eingespleißt, nicht von mir, sondern vom Segelmacher.

Das Werkzeug muß auch mal sortiert werden und die Kisten mit Ersatzteilen geordnet.
Das ein oder andere wandert dabei in den Müll. Das Boot wird leichter - wir werden schneller sein!
In den Schapps stehen Prospekte, Handbücher, Kataloge usw.. Auch hier wird Ordnung geschaffen,  inhaltlich nicht mehr Aktuelles kommt weg. Den Rest sortiere ich nach einem nur mir bekannten System.
Dabei fällt mir das Handbuch für die Winschen in die Hand. Dort steht, dass Winschen regelmäßig Pflege brauchen. In einer Regenpause besorge ich reichlich Winschenfett. Mit großen Bedenken hinsichtlich meiner Fähigkeiten zerlege ich zögerlich die Winschen, reinige und fette alle Teile wie im Handbuch beschrieben. Tatsächlich kann ich die komplizierten Dinger auch wieder zusammenbauen. Kein Teil bleibt übrig. Können oder Glück?
Danach mache ich das, was die meisten am meisten machen: essen. Das geht bei solch einem Wetter immer. Dabei kann ich schön aus dem Fenster schauen. Viel passiert nicht, Hafenkino gibt es heute nicht.
Die Küstenwache
ist heute das einzige Schiff, dass in den Hafen kommt und auch wieder verlässt.
Es liegen aber interessante Schiffe hier. Eine Yacht aus Spanien mit Eigner und Besatzung, sehr schick. Nur leider so groß, dass die Crew nur einen Platz längsseits an einem Fischkutter findet. Fluch und Segen halt!
Der Knaller ist ein 2-Master mit der Aufschrift "Sozialpolitische Gespräche auf hoher See"! Wer lässt sich denn hier sein Hobby vom Steuerzahler finanzieren? Warum fällt mir so etwas nicht ein.
Skurril ist eine belgische Motoryacht, etwa 20 Meter lang, mit einem Kleinwagen auf dem Heck nebst dazugehörigem Kran. Zusätzlich hat er auch noch einen Mast wie ein Segler, allerdings nur mit einem Vorsegel. Wie das geht, hätte ich gerne mal in Aktion gesehen.

Der Tag geht vorbei und morgen soll es aufklaren.













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Hochsommer 2015

Wir sind nochmal zurück zum Boot.
Theoretisch haben wir Zeit bis zum 23.8, danach beginnt erst der neue Projektauftrag.
Seit 3 Tagen sind wir nun an Bord und warten. Der Wind wird eher mehr, die Anzeige stabilisiert sich vormittags zwischen Windstärke 6 und 8. Abends lässt er nach und in der Nacht zwischen 3 und 4 Uhr geht es dann wieder los.
die Vorhersage untertreibt sogar noch
Dazwischen gibt es immer mal wieder ein Gewitter mit ordentlich Regen. Die Wellen rollen die Fahrrinne entlang zu unserem Liegeplatz und schlagen ans Boot. Besonders nachts hört sich das an, als ob jemand mit dem Hammer an die Bordwand schlägt. Ich stecke mir Ohropax in die Ohren und kann so schlafen, Ingrid leidet.
Gestern hatte ich Glück, es gab etwas "Action". Ein Angler hatte Probleme mit seinem Boot, offensichtlich wollte der Motor nicht mehr. Vom Heck unserer RASMA rufe ich ihm zu: "Kann ich helfen?" Die erstaunliche Antwort: "da ist noch Garantie drauf -europaweit!"
Meine Irritation war nur kurz, es war absehbar in welche Richtung sein Boot bei diesem Wind treiben würde und ich sprintete(!) zum dort nächstgelegenen Steg. Als das Boot vorbeitrieb, konnte ich dem Sportsfreund eine Leine zuwerfen und ihn mit samt Boot längsseits ziehen. Der Junge freute sich. Weitere Hilfe lehnte er dann dankend ab. Zu schade, gerne hätte ich noch seinen Motor zerlegt. Letztlich hatte er nur kein Benzin mehr. Aber immerhin, es war was los!
Kommentar von Ingrid: "Ist es nicht schön, mal zwischendurch die Welt zu retten?" Fotos gibt es leider nicht von der Aktion.
Noch etwas Wichtiges ist passiert. Neben unserem Liegeplatz hat ja ein Möwenpaar sein Nest. Mamamöwe hat jetzt fast einen Monat auf den Eiern gesessen, nun haben wir das Ergebnis.
Ingrid hat es geschafft und ein Bild vom Nachwuchs machen können:
Nachwuchs, hoffentlich überleben die Jungen in diesem Jahr



In den letzten Jahren haben die Küken nicht überlebt und wurden jeweils Opfer der großen Raubmöwen.



Und weil sonst nichts los war, sind wir mit dem Auto nach Eckernförde gefahren. Nette Altstadt mit schönem Hafen. Beim dortigen Schiffszubehörhandel habe ich mich mit Material und Teilen eingedeckt. Man(n) braucht ja immer was.
Gefällt.
Wir waren noch in der Bonbon-und Schokoladenmanufaktur
Florentinerschokolade wird frisch geschnitten
und haben dort etwas für die Figur gekauft. Leider hat es sehr viel geregnet,
nasse Altstadt Eckernförde
aber nach Eckernförde möchte ich wohl mal mit dem Boot hin, wenn der Wind wieder mitspielt.
Es folgte noch kurzer Besuch in der Hafenanlage des Eckernförder Segelclubs.  Diesen Verein hat uns in Barhöft ein Stegnachbar empfohlen, Alles sehr schön und sehr fein und sehr ordentlich - aber Verein ist nicht unser Ding. Es gibt einfach zu viele Regeln.

Heute habe ich dann in den Regenpausen einige Sachen an Bord gemacht: Winschen gefettet, kleine GFK-Schäden beseitigt, Radardeutung geübt...
Am Steg und im Hafen haben die meisten Bootseigner ähnliche Arbeiten gemacht, alle warten halt auf besseres Wetter.

Mit etwas Glück können wir Freitag, spätestens Samstag weiter. Richtung? egal!

kleine Ostseerunde

Wir müssen für eine Woche heim.
Es gibt Dinge, die wichtiger sind als das Segeln.

Grömitz achteraus, der Wind stimmt und die Sonne fehlt noch

Wir verlassen Grömitz ziemlich früh, die meisten schlafen wohl noch. Etwa um 08:30 verlassen wir unsere Box und verlassen den Hafen. Der Wind kommt aus SW/W mit ca. 4 Windstärken. Das ist für uns ideal, wir nehmen Kurs auf Fehmarn.
Der Autopilot wird auf die Tonne "Burg 1" eingestellt.

Die Welle hat sich noch nicht aufgebaut und bei glattem Wasser erreichen wir eine gute Geschwindigkeit von 6,5 Knoten.

Solche Touren liebe ich, in Sichtweite von der Küste ist es bei halben Wind das perfekte Segeln. Auf die nächsten 4 -5 Stunden freuen wir uns!


Halbwindkurs














Wir passieren die Untiefe "Schwarzer Grund" vor Dahmeshöved und den dazugehörigen Leuchtturm.
Die Sonne kommt raus und wir können beobachten, dass sich die ersten Strandkörbe füllen.
Der Wind nimmt langsam zu, in Böen kommen wir auf 14 meter/sek, das ist Windstärke 7.
In der Spitze erreichen wir 7,1 Knoten, schneller geht es für unsere RASMA nicht. Die Wellen bleiben sanft.
Die Ansteuerung von Burgstaaken ist Routine und ein Stegnachbar hilft uns beim Anlegemanöver, ohne Hilfe wäre es bei dem Wind doch schwieriger geworden.
Was folgt ist Schiff aufklaren, aufräumen, in den "Goldenen Anker" gehen, schlafen, packen, heimfahren. In neun Bundesländer haben die Ferien begonnen, aber wir fahren ja gegen den Strom. Die Staus sollten die anderen haben.

das wars erstmal:
http://youtu.be/foNjvOg7H2o
die animierte Grafik wurde mit Route Generator 1.7 erstellt, die Software gibt es gratis im Netz.

über Grömitz

Mittlerweile sind wir im Ostseebad Grömitz angekommen.
Bedauerlicherweise habe ich in der nächsten Woche in Osnabrück einen Termin, den ich nicht verschieben kann. Wir müssen also heim.
Die erste Überlegung war, das Boot lassen wir in Warnemünde und fahren mit der Bahn oder dem Fernbus nach Osnabrück. Auf den zweiten Blick ist es aber von Warnemünde nach Fehmarn ja nicht weit und das Wetter  bzw. der Wind spielt mit. Es wäre auch etwas umständlich, wegen Auto in Fehmarn holen, Gepäck und so.
Also ging es zunächst nach Kühlungsborn, von dort nach Grömitz und morgen  wollen wir zurück nach Burgstaaken.
Ich hatte in der Marina "Hohe Düne" morgens noch die Druckwasserpumpe im Boot erneuert, weil die alte Pumpe nicht mehr gleichmäßig arbeitete, und wir sind erst gegen Mittag aus „Hohe Düne“ weggekommen.
Es war fast perfektes Segelwetter, der Wind war etwas schwach und wir brauchten für die relativ kurze Strecke ziemlich lange.
Die Fahrt nach Kühlungsborn ging immer entlang der Steilküste von Mecklenburg-Vorpommern, wir konnten die Strände und kleinen Ferienorte gut von See aus betrachten. Der Wind war leicht und die Strecke  konnten wir sehr gemütlich zurücklegen. Mit dem Fernglas haben wir uns die anderen Boote angesehen. Es waren viele Angler mit ihren Nussschalen auf dem Wasser. Ob sie etwas gefangen haben? Schweinswale gibt es hier wohl nicht, aber ich meine, eine Robbe gesichtet zu haben.


zwischen Warnemünde und Kühlungsborn gibt es Aquakulturen. wir müssen gut aufpassen.

In Kühlungsborn kamen wir erst am späten Nachmittag an und wir hatten Glück noch eine freie Box zu finden.
wieder einen schönen Platz erwischt
Die Marina war, wie eigentlich immer, voll.
Der Abend klang auf der Promenade bei spanischen Tapas und Weißwein aus, wir waren auch müde.
Am nächsten Tag waren unsere Fahrräder
Rastplatz im Buchenwald
wieder im Einsatz, ein paar Stunden mit dem Rad entlang der Küste bei frischen Temperaturen  von etwa 20 Grad taten gut.
nahe Kühlungsborn
Der Wetterbericht sagte für den nächsten Tag Nordost-Wind 2-3 voraus, damit war klar, dass wir nach Grömitz fahren würden.
Diesmal sind wir früh, um 9 Uhr sind wir bereits aus dem Hafen. Wir setzen alle Segel, die See ist ruhig, der Wind ist noch schwach und es ist echt kalt mit gerade mal 15 Grad.
morgens: dicke Jacke ist angebracht
Bis Grömitz sind es 28 Seemeilen, ca 51 Kilometer, das zieht sich bei wenig Wind. Bis ca 14:00 Uhr bleibt es stark bewölkt und plötzlich waren alle Wolken weg und Sonnenschutzfaktor 50 war angesagt.









Grömitz ist aber schon zu
die typische Bebauung ist von weitem zu sehen und hilft bei der Ansteuerung
sehen und kurz nach 16:30 Uhr können wir an Steg 3 in der Marina Grömitz anlegen.
Die Box ist ziemlich schmal und Ingrid muss sich sehr anstrengen unser Boot dort hineinzubekommen. Das Wetter ist eigentlich wie seit fast 3 Wochen, einfach nur schön.
der Strand von Grömitz leert sich schon, wir waren spät angekommen



es gibt etwas in Warnemünde

was wir tatsächlich noch nicht kannten.

Abgesehen davon, dass im Laufe der letzten 12 Monate viel gebaut, gepflastert usw. wurde. Es ist tatsächlich fast ein Jahr her, dass wir hier im Hafen "Hohe Düne" waren.
Unser Tagesausflug mit der Fähre rüber in das "alte Warnemünde" war heute glücklicherweise bei bestem Wetter. Nachdem die Fahrt hierher gestern doch stark gemischt war.
Im Hafen lag ein Kreuzfahrtschiff von Disney, die MAGIC.
it is a kind of magic, isn´t it?

viel Schiff und wenig Platz für den Rest
Ein Ehepaar aus den USA, mit dem ich sprach fand es wirklich so, also magisch. Sie machten schon die 4 Fahrt mit diesem Schiff - die vielen Kinder "stören nicht".










In Warnemünde war am alten Strom das übliche zu sehen, viele Menschen, Buden wie auf einer Kirmes und jede Menge Touristen aus allen Herren Ländern. Dort lagen dann auch die Segelboote gedrängt im Päckchen, die Restaurants boten die Standard-Fischgerichte an. Ich werde es nie verstehen, warum die Leute sich das antun. Im Yachthafen ist es doch viel ruhiger und komfortabler.
Wir bummeln weiter, Ingrid entdeckt den ein oder anderen interessanten Laden  und wir stehen unverhofft vor einer Windmühle. Die kennen wir wirklich noch nicht und ich war schon oft hier.
Meyers Mühle

Das dort auch ein Restaurant ist, passt gut. Die Speisekarte sah gut aus.
Wir setzten uns draußen in den Schatten und genossenen ein gutes Essen. Mein Wein war allerdings grausam. Selbstgewähltes Schicksal, ich hatte einen trockenen Weißwein von Saale und Unstrut bestellt. Mann, war der trocken.
Nach dem Essen ging es zur Strandpromenade, hier wurde mächtig aufgeräumt und abgeräumt.
Die Warnemünder Woche war noch ziemlich präsent mit ihren Zelten der Sponsoren-Firmen und des NDR.


das bekannte Hotel Neptun

trotz schönem Wetter, nicht übervoll


Nachtrag:
um 21:30 wurde es laut:
die MAGIC
verläßt mit viel Getöse Warnemünde.

Barhöft -Warnemünde

Ein langes Stück, fast 50 Seemeilen. Exakt 49,2 sm hatten wir auf dem Plotter.
Zum Teil konnten wir segeln, mal wurde motort,
eine kleine Regatta, noch war alles gut. Segeln machte Freude

von hinten kommt was

Schietwetter
mal war zu wenig Wind. mal war der Wind zu stark und aus der falschen Richtung. Mal war die Sicht wegen Dunst schlecht, mal war die Sonne so stark, dass Lichtschutzfaktor 30 angesagt war. Mal hat es gegossen, mal war die alte Welle total nervig.

In Summe: wir waren froh, als die mehr als 10 Stunden um waren. So macht das keinen Spass.
Zum Glück haben wir einen guten Platz in "Hohe Düne"

Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft

1994 war ich mal in einem Mini-Hafen, eigentlich war es eine ehemalige Zollstation und Niederlassung der Firma "Staatssicherheit" der DDR, namens Barhöft.
Damals sind wir der Not, bzw. dem sehr schlechten Wetter gehorchend mit unserem Boot dort eingelaufen und haben  an Bord darauf gewartet, dass es wieder besser wird.
Gesehen habe ich damals nichts.
Nun war ich mit Ingrid wieder dort. Nach den Sturmtagen in Stralsund. haben wir den Plan gemacht, dass wir über Barhöft weiter nach Norden oder Westen segeln. Infrage kommen dafür Warnemünde oder Stubbeköbing.
Um das nachvollziehen zu können, muss man wissen, wo dieser Ort Barhöft liegt
 an Hiddensee vorbei  kann man schnell und gefahrlos raus auf die Ostsee
Von hier aus hat man die beste Verbindung zu den Häfen in Dänemark und "Meck-Pomm".
Wir sind also von Stralsund die knapp 10 Seemeilen nach Barhöft gesegelt, in der irrigen Annahme die Einzigen mit dieser Idee zu sein.
Weit gefehlt, nach der Zwangspause wg. des Sturms hatte wohl jeder Skipper in Stralsund die gleiche Idee wie wir.

wir liegen direkt im Nationalpark, das Schild ist fast zugewachsen
Die Überraschung von uns war groß und angenehm. Es ist wunderschön hier. Es ist ein Naturparadies entstanden, das offensichtlich viele Leute anzieht. Nichts ist mehr zu sehen von den Grenzsicherungen der Vergangenheit.
Wanderer, Radler, Kajak- bzw. Kanufahrer, Angler und natürlich auch Segler nutzen die sich bietenden Möglichkeiten. Direkt vor unserem Liegeplatz beginnt die Wildnis.

der Wald beginnt direkt vor unserem Boot


Ein Hinweisschild weist uns den Weg zum Barhöfter Turm. Auf der höchsten Erhebung, immerhin 35 m über dem Meeresspiegel, steht ein Aussichtsturm. Da wollen wir natürlich hoch. 


Den Weg dorthin haben wir ganz gut geschafft, aber leider gab es dabei doch ein kleines Problem. Es kostet 1 Euro um den Turm zu besteigen. Ingrid hatte in ihrer Handtasche genau noch ein Eurostück, Ich durfte hoch und Ingrid durfte die Aussicht von unten genießen.

Blick  auf den Bodden und auf die Bank mit der wartenden Ingrid

da an der Landzunge vorbei wollen wir morgen segeln.
 Die Aussicht ist grandios.
Die Waddenlandschaft des Bodden, Hiddensee, das Kliff und natürlich Rügen liegen mir zu Füßen.
im Hintergrund sieht man Hiddensee

links geht es nach Zingst, Ahrenshoop
Video mit Blick von Turm


die Sandbank kann für Segler sehr gefährlich werden.

Wer Zeit, Lust und ein wenig Liebe zur Natur hat, sollte Barhöft mal in die Reiseplanung einbeziehen. Es gibt ein nettes Hotel, eine Pension und ein Restaurant dort. Uns hat es jedenfalls dort geschmeckt.
das Restaurant hat freien Blick auf den netten, kleinen Hafen
es wurde sehr voll bis zum Abend, der Hafenmeister mußte sehr kreativ die Liegeplätze verteilen.

noch etwas Kultur

die Gorch Fock 1  liegt gleich nebenan

Unweit vom Hafen und der City-Marina in Stralsund liegt das  Heilgeisthospital (das heißt wohl wirklich so) in der Wasserstraße  und da es heute sowieso nicht weitergehen kann, denn es windet arg, besuchen wir das Quartier. 
so ein Kloster direkt am Hafen haben wir nicht erwartet
Zum Glück regnet es heute Morgen nicht, aber es ist ziemlich frisch, die dicken Westen sind angesagt. Das Hospital St. Spiritus, auch Heilgeisthospital genannt, ist das älteste städtische Hospital, in dem Kranke, Alte und Hilfsbedürftige Unterkunft fanden. 1256 stiftete die Stadt ein Grundstück innerhalb des Befestigungsgürtels am nördlichen, unteren, dem Wasser nahen Teil der heutigen Heilgeiststraße, Die Heilgeiststrasse ist eine der ältesten Straßen Stralsunds und eine der längsten Straßen in der Altstadt. Sie erstreckt sich vom Knieperwall bis zum Fischmarkt. (Quelle: siehe link) Es gibt hier viele interessant Kneipen, Restaurants und das wohl bei Kennern sehr bekannte Stralsunder Whiskyhaus


Das Heilgeisthospital war im eigentlichen Sinne kein Kloster sondern ein städtisch verwaltetes Spital, ein Pflege- und Altenheim. Pilger konnten hier u.a. sich ausruhen, Die eigentlichen Nutzer waren die sogenannten Pfründner, also die Almosenempfänger. Heute sieht das ganz anders aus, wer hier wohnt braucht keine Almosen. 



 Das ganze bildet eine in sich geschlossene Anlage, deren Wiederaufbau nach der Wende begann, die inzwischen ein gefragtes Wohngebiet in Stralsund ist und die in ihrer Geschlossenheit neben dem Lübecker Heilgeisthospital eine der besterhaltenen Beispiele für Spitalkomplexe an der südlichen Ostseeküste darstellt.

ja, hier könnte man wohnen



Wir haben diesen kleinen Ausflug gleich morgens gemacht, bevor die Busse mit den Tagestouristen kommen. 





















Anschließend hat das Frühstück in einem Cafe in der einem der alten Speichern gut getan. Allerdings war durch den starken Wind das Rührei schnell kalt. Punktabzug.



Die Sonne scheint zwar wieder, aber der Wind hält uns noch in Stralsund. Ich werde wohl noch ein paar Sachen an Boot machen, z.B. muss das Schott neu lackiert werden. das Teakholz hat schon etwas gelitten.
Morgen geht es weiter. Ingrid hat den Kurs schon auf der Seekarte und dem Kartenplotter festgelegt.
Nur das Wetter sollte sich noch ändern.

Rügenimpressionen

Heute ist mal so richtig schlechtes Wetter
und ich habe Zeit auch mal über die Dinge abseits von Segeln, Yachthäfen und Booten zu schreiben.
Im nachhinein muss ich feststellen, dass ich das nicht kann.


Wir haben ja Urlaub und wir wollen uns auch ein wenig das "Hinterland" anschauen. 
Dazu mieten wir uns auf Rügen ein kleines Auto 
der kleine Fabia auf der Fähre
und fahren mehr und weniger ziellos über den Rügendamm los. Wir vermeiden die Hauptstraßen und kommen so zu unserem ersten Stop.
Natürlich landen wir wieder in einem Hafen. In der Nähe des Ortes Gustow entsteht ein neuer "Naturhafen".
Warum das Naturhafen heißt, können wir nur ahnen. Wahrscheinlich nennt man das hier so, weil rund herum nichts außer Natur ist.
Naturhafen Gustow "im Jaich"
Die Lage allerdings ist in der Tat herrlich und sehr, sehr ruhig. Als Zwischenstopp bei einem Segeltörn kann ich mir das für uns vorstellen.

Weiter geht es in Richtung Putbus.
Putbus von oben
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Putbus#/media/File:Luftbild_Putbus_auf_R%C3%BCgen_Stadtmitte_Zentrum_-_Ostsee-Insel_-_Foto_Wolfgang_Pehlemann_Steinberg_IMG_0575.jpg
Hier war ich bereits 1994 mit einem Segelboot und habe vom dortigen Yachthafen "Lauterbach" aus mir dieses berühmte Gebäudeensemble angesehen.
Es ist viel geschehen seit damals: alle Häuser sind vorzüglich renoviert und strahlen mit ihrem frischen Weiß in der Sonne.
Putbus

der Fürst von Putbus wollte Rosen, nun ist die ganze Stadt voll damit

Orangerie
Wir schlendern durch den weißen Ort und besuchen die Orangerie. Das Schloß derer zu Putbus selbst ist 1960 der Abrissbirne zum Opfer gefallen.  Rentner bekommen €1 Rabatt beim Eintritt, für uns das erste Mal!
Kunstausstellung in der Orangerie
Leider waren die ausgestellten Bilder nicht nur schön, sondern für uns auch unerschwinglich.
Ein Besuch in Putbus lohnt sich, ich glaube allerdings, dass dafür unbedingt die Sonne scheinen sollte.

Einen kleinen Abstecher zum Hafen machen wir dann doch, ich erkenne nichts wieder. 1994 waren eine Bretterbude und ein paar brüchige Holzstege alles an "Infrastuktur".
links das kleine Restaurant und rechts erkennt man eins der Bootshäuser mit Terrasse














Inzwischen ist hier eine richtige große Marina entstanden. Es gibt dort sehr schöne Bootshäuser mit eigener Seeterrasse zu mieten, eine Segelschule mit Boots/Katamaranverleih, Restaurants und jede Art von Boots-Service. Direkt nebenan ist der Bahnhof und Startpunkt für die Bahnlinie des "rasenden Roland", einer historischen Dampflok.
Wir gönnen uns ein Mittagessen: 2 x Würstchen mit Kartoffelsalat zu je €3,30. Das lag im Budget. Überhaupt: die Preise! Wer vorher wie wir in Dänemark war, ist angenehm berührt wie verhältnismäßig günstig es auf Rügen ist.

Nun gehts voll in die Tourismuswelt von Rügen, wir steuern zunächst das Ostseebad Sellin an.
Die dortige Wilhelmstrasse mit ihrer Bäderarchitektur
Bad Sellin, Wilhelmstraße
steht den Kaiserbädern auf Usedom in nichts nach. Zum Strand müssen die Gäste die Steilküste hinunter. Das geht entweder über sehr viele Stufen oder mittels kostenfreiem Fahrstuhl, der stark benutzt wird.
Die Seebrücke von Bad Sellin liegt wunderschön an einem traumhaften Strand
Der Strand ist ein Traum und ist bei diesem Wetter natürlich gut besucht. Wir sind gespannt, ob das noch bekanntere Binz dieses Bild übertreffen kann.

Meine subjektive Bewertung:
Binz kann nicht mithalten. Zwar ist es größer und hat von allem etwas mehr: 
mehr Einkaufsmöglichkeiten, einen längeren Strand,
mehr Restaurants, mehr Fußgängerzone usw. Aber dieses Mehr macht alles nicht schöner oder reizvoller. Viele Geschäfte machen Ausverkauf, einige stehen leer. Es wirkt trotz Hochsaison so, als ob es für die Geschäftsleute vor Ort eine schwierige Zeit ist.
Kurhaus von Binz

Zurück in Stralsund, das Wetter wird schlechter.
Die Vorhersage sagt nichts Gutes: viel Wind und viel Regen. Am Abend gibt es im Strelasund noch eine Clubregatta zu sehen. Die Mitglieder der örtlichen Segelvereine fahren mit den unterschiedlichsten Segelbooten
das Ruderboot fährt außer Konkurrenz

gegeneinander. Da fährt der Schärenkreuzer gegen 470er-Jollen, 30er Bavarias und natürlich die vielen verschiedenen X-Yachten. Für uns Zuschauer ist es ein schönes Bild und es gibt eine gute Stimmung.