Baustellen

Noch gibt es Baustellen an Bord:
Die E-Winschen und das Bugstrahlruder

Ich messe alle Leitungen durch, Strom liegt auch überall genug (+-12,8V) an. Die Relais sind deutlich zu hören, aber die Leistung der Batterien scheint nicht mehr zu stimmen bzw. auszureichen.
Nach einigen Lasttests war klar:

das ist einer der Übertäter: die Batterie für die Winschen sitzt im Motorraum

Die Batterie für das Bugstrahlruder hat den Winter auch nicht überlebt, die sitzt sehr unzugänglich verbaut im Vorschiff unter den Kojen. 
Ich baue beide Accus aus und wir fahren los zu AWN nach Lübeck um zwei neue Batterien zu kaufen. Die sollen dann wieder ein paar Jahre halten. Laut Katalog hat AWN die passenden Batterien von Vetus. Passend hinsichtlich Leistung und Abmessungen. Die Einbaumöglichkeiten sind sehr eng bemessen und ich muss da etwas aufpassen.
Leider war der Bedarf wohl nicht nur bei mir zu Saisonbeginn aufgefallen, es waren alle Vetus-Batterien ausverkauft. Es gab nur die Hausmarke, etwas billiger, aber auch etwas größer in den Ausmaßen. Das ergab in Summe: Geld gespart und ein Haufen Arbeit beim Einbau, weil die Batteriehalterungen und Batterieklemmen angepasst werden mussten. Der Ehrgeiz des Handwerkers ist gefragt, mit Erfolg.
Winschen und Bugstrahlruder funktionieren wieder.

By the way: das neue Roll-Großsegel von SW sitzt, passt und steht super.

Ein wenig nervös war ich ja, da eine Reklamation schwierig geworden wäre, denn Sascha Walter hat Anfang April Insolvenz angemeldet.
Da ich ja zur Zeit nur eine defekte Camera und das I-Phone habe, gibt es dazu leider noch kein Foto. Aber ich freue mich sehr darüber.


Ostern gibts keine Ersatzteile

Das Boot liegt im Wasser, am Steg -alles ist gut.

Ich merke schnell, daß diese Feststellung mal wieder nicht ganz stimmt. Dabei stehe ich am Steg und überlege was zu tun ist. Meine Gedanken werden jäh durch eine bekannte Stimme unterbrochen: Jochen und seine Freundin sind spontan zu uns nach Burgstaaken gekommen. Das ist eine angenehme Unterbrechung, wir verabreden uns um 13:00 in der Haifischbar (die heißt wirklich so). Auf diese Weise bekommen wir auch eine Mittagspause und können ein wenig klönen. Jochen ist mit seiner Suche nach einem eigenen Boot noch nicht viel weiter. Er hat aber immerhin schon ein großes Zugfahrzeug - einen Pick-Up von Ford- gekauft, denn trailerbar soll das geplante Boot wohl sein.
Schöne Mittagspause: Jochen zahlt für uns und spätestens am 21.6.14 werden wir uns hier im Hafen ja wiedersehen.
Danach mache ich mich wieder ans Boot, der Wasserfilter in der Pantry ist im Winter geplatzt, die Lampe im Salon hat es hinter sich und die E-Winschen nebst Bugstrahlruder geben nur komische Geräusche von sich. Kein Geräusch wäre mir ehrlich gesagt lieber.
Und alle Läden zu!
Wir machen das Beste daraus und besuchen bei schönstem Sonnenschein den Nachbarort Heiligenhafen, nicht ohne die Hoffnung, daß dort vielleicht die Läden geöffnet sind.
Nö, es gibt jede Menge Buden mit Fischbrötchen und Pommes. Aber kein Bootszubehör.

Klamotten kann man auch kaufen, vornehmlich alles was Touristen so brauchen um "küstentauglich" auszusehen und Kitsch, Unmengen von Dingen, die keiner niemals nie nicht brauchen wird.
Die Ausflugsboote sind gut besucht, im Hafen , in der Sonne ist es auch frühsommerlich warm. 
Wenn die Boote zurückkommen, sehen die Menschen alle sehr durchgefroren aus. Auf dem Wasser sind nur etwa 8 Grad und der Wind ist eiskalt. Manchen steht diese blaurote Farbe durchaus.

Wir gehen am Yachthafen entlang rüber zum Strand, dort ist live-Musik und gute Stimmung, die Kiter freuen sich über den guten Wind
die neue Seebrücke ist ziemlich lang und gut besucht
 
Kiten sollte man können, aber alle, die ich mit Brett und Drachen gesehen habe, waren unter 30 Jahre alt und mir tut sowieso alles weh von der Arbeit am Boot.
Zuschauen macht mir aber auch Spaß, das Wetter im kleinen Video täuscht: es ist saukalt!

gute Musik, live mit Caipirinha
So kann man eigentlich auch Urlaub machen.
Wir finden es erholsam, auch wenn wir (noch) nicht segeln können. Die Bildqualität unserer Fotos (I-phone ) läßt etwas zu wünschen übrig, aber unsere Canon hat auch keine Lust mehr, irgendwie geht alles kaputt.
Das ist dann auch die Frage, als wir zurück an Bord sind: was geht als nächstes kaputt? Aber darum kümmere ich mich am nächsten Tag.
Immerhin der Wind hat nachgelassen und wir können die Genua anschlagen. Ingrid wird fast von Bord gezogen, so stark war der Druck auf das Segel.

Ok, Schluß für heute, ein Glas Weißwein und ein gemütliches Abendessen an Bord, Tagesschau und schlafen - mindestens 11 Stunden - folgen.

2014 - es geht wieder los

zunächst allerdings mit Arbeit.


Im Winter sind von Joachim Weißbach die GFK-Arbeiten gemacht worden. Leider hat er danach die Winterplane nicht wieder geschlossen. Die Winterstürme haben der Plane arg zugesetzt, sie ist an mehreren Stellen kaputt. Dadurch war das Boot auch mehr oder weniger der Witterung ausgesetzt und sah entsprechend aus. Auf der lockeren Plane hatten sich ein paar hundert Liter Wasser/Laubgemisch gesammelt, das Ganze ist mir über die Beine gelaufen.
Ingrid sagt, daß ich nicht fluchen soll.
Gründonnerstag und Karfreitag war also Reinigung angesagt. 
Ingrid holt die Putzmittel aus dem Auto, wir brauchen eine Menge davon in diesem Jahr




 Der Rumpf wurde abgewaschen, poliert und gewachst. Das Deck geschrubbt und die Sprayhood mit Kuchenbude montiert. Hilfreich waren die Jungs von "Baltic-Kölln" und Jürgen Kölln selbst, sie haben mir entsprechende Arbeitsbühnen, Schlauch und Wasser zur Verfügung gestellt. Die schwere Rettungsinsel wieder anzubringen, wäre für mich ohne deren Hilfe schwierig geworden.
Einige Fallen haben sich verheddert, ein Fender fehlt usw. Das Holz hat teilweise arg gelitten.
Zum Glück ist innen optisch alles ok. Keine Feuchtigkeit, kein Schmutz. Es lohnt sich im Winter die Feuchtigkeitssammler aufzustellen.
Ich schließe noch das Ladegerät an, die Batterien waren auch lange ohne Strom, hoffentlich haben sie den Winter überlebt.
Jürgen Kölln hat RASMA nah zur Halle und Waschplatz gestellt, so haben wir Strom und Wasser
Abends tut uns alles weh und wir schlafen wie die Murmeltiere in einem kleinen Hotel in Großenbrode. Die Inhaberin , Wirtin und Köchin versorgt uns mit ausreichend Kalorien- sowohl abends mit polnischer Küche als auch morgens mit einem großen Frühstücksbuffet.

Am Samstag ist Krantag. Schon als wir um halb zehn am Hafen ankamen war Hochbetrieb. RASMA stand auch schon bereit. Zum Kranen mußte ich nur noch das Achterstag und die Dirk lösen und helfen die Gurte zu befestigen. Eben noch das Ventil für die Motorkühlung geöffnet und Rasma konnte problemlos gekrant werden. Der Motor sprang auch gleich an, ein Stein fiel mir vom Herzen.
Ingrid hat danach das Boot bei starkem Ostwind zum Liegeplatz gefahren. Leider funktionierte das Bugstrahlruder nicht und das Anlegen, rückwärts an unseren Steg wurde knifflig. Mit Hilfe eines netten Gastliegers aus Holland hat Ingrid das schwere Schiff (9Tonnen) aber gut an den Steg gelegt.

wieder am Platz
Am Steg können die Restarbeiten gemacht werden und ich werde mich wohl um das Bugstrahlruder kümmern müssen. Die  E-Winschen wollen auch nicht.