Pause

29.07.13

Wir fahren heim.
Für ein paar Tage geht es zurück.
Wir werden unser Auto in Lemmer abholen, unsere Mütter besuchen und auf die Geburtstagsparty von Sabine gehen. 60 Jahre ist schon ein Grund dafür.
Dazu fahren wir von Laboe nach Kiel Hauptbahnhof mit dem Bus - 50 Minuten durch Schleswig-Holstein. Nett hier.


Wir erreichen den Hauptbahnhof
und schon nach einer halben Stunde können wir den Fahrplan wegwerfen- die Verspätung wird immer mehr. Letztlich 35 Minuten und unser Anschlußzug nach Hasbergen war weg.

Gut, daß es Taxen gibt.

Brunsbüttel - Rendsburg - Kieler Bucht

Schön ausgeschlafen überlegen wir, wie es weitergehen soll. Wir legen fest, dass wir bei der Hitze bis Kiel in 2 Etappen fahren und machen uns auf den Weg nach Rendsburg. Die Maschine wird auf 2000 Umdrehungen eingestellt und wir brummen ereignislos mit Sonnenschutzfaktor 50 bis Rendsburg. Etwa um 14:00 Uhr legen wir am Steg des Regattavereins an.
Nett hier. Nach einem kühlen Bier im Hafenrestaurant gehe ich zum nächsten Supermarkt und kaufe ein. Am liebsten wäre ich länger dort geblieben. Bei der Hitze gefiel mir die Abteilung mit den Kühltheken sehr gut. Herrlich, ich hat sogar ein leichtes Frösteln.
Dann Anmeldung beim Hafenmeister, nein Hafenmeisterin und was für eine.
So etwas schroffes und unfreundliches habe ich auch in Nordfriesland noch nicht erlebt. Kein nettes Wort nur eine Art "Gekeife", die Hitze war wohl etwas viel für diese Dame. Leider setzte sich diese kundenunfreundliche Art auch noch am nächsten Morgen fort, als wir wir für € 148 tanken. Selbst die berechtigte Frage nach der getankten Literzahl wurde mit einem "schau doch selbst nach auf der Tanksäule" abgefertigt. Auf der Quittung stand es jedenfalls nicht, die habe ich auf Nachfrage ja doch bekommen.
Schade, der kleine Hafen selbst ist sehr schön- aber wir brauchen ja nicht wieder hin.

Die Brücke von Rendsburg wird saniert, offensichtlich ist die Brücke ähnlich desolat wie die meisten anderen Brücken in Deutschland. Die Schwebefähre schwebt jedenfall bis auf weiteres nicht.


Im RegattaVerein Rendsburg liegen wir sehr ruhig:



Am nächsten Morgen tanken wir noch und dann wieder raus auf den NOK. Hier ist es richtig voll. Mehrere Containerschiffe, Tanker und ein Kreuzfahrer begegnen sich ausgerechnet an der Stelle, wo wir in den Kanal wieder einbiegen müssen.






Wir machen das Funkgerät an und hören dem Kanalfunk der Lotsen zu und wissen so immer ob bzw. was für Schiffen wir begegnen werden. Unter anderen sind offensichtlich noch 2 japanische Kriegsschiffe mit uns auf dem Weg nach Kiel. Wir werden die grauen Riesen erst an der Schleuse in Holtenau treffen. Vorsichtshalber rufe ich in Laboe bei der Baltic Bay Marina an und frage ob dort ein Liegeplatz für die nächsten 10 Tage frei ist. Es ist schließlich Hochsaison. Der Hafenmeister ist sehr freundlich und fragt mich viel, sucht lange und bestätigt dann, daß wir tatsächlich einen Platz bekommen können. Platznummer D01 , wir sollen mit Steuerbord anlegen, die Fender lang lassen. Mal sehen, was das wird.




Tatsächlich müssen wir sogar über 3 Stunden vor der Schleuse in Kiel-Holtenau warten, damit die japanischen Marinesoldaten pünktlich zur Flottenparade nach Kiel kommen. Mit Schlepperhilfe werden die Schiffe in die Schleusenbecken gezogen und geschoben. Die vielen kleinen Soldaten (in blau) und Offiziere(in schwarz) winken und knipsen wie wild. Wir winken zurück und werden bestimmt in vielen Fotoalben, Blogs usw. in Japan erscheinen.
Uns brennt die Sonne auf den Kopf, es ist sehr heiß, wir erwarten ein Gewitter. Aber noch ist davon nichts zu sehen. Nachdem wir dann endlich auch schleusen dürfen, komme ich noch mehr ins Schwitzen. Festmachen, die Kaimauer hochklettern und zum Kontor eilen, ist bei den Temperaturen alles andere als angenehm. Aber es sind noch €18 Schleusengebühr zu entrichten.



und das gestreifte Etwas an der Wand bin ich, auf dem Weg zum Kantor.


Hinter uns geht das Schleusentor langsam zu, der Schleusenmeister hat tatsächlich auch noch auf die letzten Nachzügler gewartet. 


Die Schleuse ist auf beiden Seiten gut gefüllt, die Boote liegen sogar in den eigentlich geperrten Bereichen. Im Gegensatz zu früher ist das Schleusenpersonal zu uns Sportbootfahrern sehr umgänglich geworden.


Wir verlassen die Schleuse und überqueren die Förde mit direktem Kurs auf unser Ziel in Laboe. Die Luftaufnahme habe ich aus dem Internet übernommen:


Tatsächlich ist der zugesagte Platz für uns frei und liegt perfekt in Sichtweite des Hafenkantors.
An dieser Stelle nochmals ein großes DANKESCHÖN an die Crew von der Baltic Bay Marina.
Wir genießen den Hafen, den Strand und das wirklich gute Restaurant und gönnen uns am Sonntag einen ausgiebigen Brunch, bis mir schlecht wird. (ich esse nie wieder)
Das Gewitter kam dann am Samstagabend und fegte mit Orkanstärke für knapp 15 Minuten über den Hafen, richtete aber außer einigen zerstörten Frisuren keinen Schaden an.

Hier wird unsere RASMA bis mindestens 10 Tage bleiben.


NOK

25.07.2013

Heute geht um halb acht los. Das Leinengewirr wird aufgelöst und wir verabschieden uns von den anderen Seglern. (es war kein einziges Motorboot dabei)
Einige von denen wollen nach Holland oder Skandinavien, Schottland oder haben den gleichen Kurs wie wir. Wir gehen in die Elbmündung mit der Flut hoch bis Brunsbüttel und durch den Nord-Ostseekanal.
Dabei sind eine Menge großer Schiffe zu erwarten, also immer schön "freischauen", das sagt jedenfalls der Revierfunker über Kanal 11 zu uns Seglern. Es ist zunächst noch ablaufendes Wasser und wir haben 2,5 Knoten Strömung gegenan. Ab ca 10:00 drückt uns die Flut in die Elbe, wir sind mit bis zu 12 Knoten schnell unterwegs. Auf der Elbe halten wir uns neben dem Fahrwasser auf der Ostseite und kommen gut zur Schleuse nach Brunsbüttel. Oh, Wunder, wir können sofort rein und müssen nicht eine Minute warten, wieder mal "your lucky day". Diese Schleuse scheint also wieder in Ordnung zu sein.

hochkonzentrierter Amateurskipper, von hinten kommt schon wieder einer:

und da kommen noch mehr



und nun im Kanal wird es richtig eng




wir finden einen schönen, ruhigen Platz für die Nacht. Es gibt Strom und ist kostenfrei. Wir beschließen den Abend in einem schönen Restaurant direkt am Wasser. Es ist so heiß, dass wir uns zurück zum Boot ein Taxi für die 2 KM nehmen.


An Bord mache ich es mir bequem und ziehe meine neuen "Segelschuhe" an.





Helgoland

24.07.13

Wir verlassen Norderney schon um 07:15 und fahren durch das Dovetief in Richtung Tonne TG9. Diese Tonne kennzeichnet das Ende des Verkehrstrennungsgebiets. Dieses Gebiet ist ausschließlich den großen Berufschiffen vorbehalten. Nach 5 Stunden haben wir die Tonne erreicht und wir können uns durch die großen Pötte mogeln und in Richtung Helgoland abbiegen.
Der Rote Felsen kommt schon früh in Sicht, wir haben ja klares Sommerwetter und sogar Wind.


wir laufen in den Vorhafen ein und müssen uns erstmal orientieren, einen Yachthafen im klassischen Sinne gibt es ja nicht, es ist eine Bundesschutzhafen.


Der Halunder Jet ist auch schon da


In Hummerbude 38/39 ist das Standesamt








im Hafen wurde es richtig eng und wir mußten eine Menge Leinen ausbringen, denn auf DP07 wurden Gewitterboen vorhergesagt (die kamen aber nicht)


Nordsee

22.07.13

Um 09:00 Uhr verlassen wir unseren Liegeplatz und fahren zur Schleuse. Es geht raus auf die Nordsee.
Selbstverständlich gut gesichert, mit Rettungsweste und Lifebelt.

Die Schleusung war problemlos und dauerte nur 20 Minuten. Vor uns die Insel Schiermonikoog, die müssen wir wegen der vielen Sandbänke weit in Richtung Westen umrunden. Über 2 Stunden wird es dauern, vorbei an den Robbenbänken segeln wir um die Insel. Danach geht es Richtung Osten an der Emsmündung vorbei, übers Borkumriff, Oosterems und Juister Riff nähern wir uns Norderney. Der Wind frischt auf ca. 5Bft. Die Tidenströmung kommt uns mit 3 Knoten entgegen, erst um 18:00 kippt die Tide und die Flut schiebt uns durch "Schluchter", so heißt das Gatt westlich von Norderney. das wir passieren müssen, um Norderney zu erreichen. Es ist sehr flach, nur 2,5m zeigt das Echolot. Es geht aber alles gut. Um 20:00 Uhr machen wir an einem perfekten Liegeplatz im ansonsten überfüllten Hafen fest.
Your lucky day, mal wieder. Wir liegen direkt vor der Hafenkneipe und dem Restaurant und gehen auch direkt dorthin zum Abendessen. Sonnenuntergang vom aus Bord begucken mit Sundowner und anschl. todmüde einschlafen. Hier bleiben wir 2 Nächte. 





Wir liegen genau vor dem Gebäude des Segelvereins, sehr angenehm:









23.7.13
wir bummeln durch Norderney


und genießen den Strand, es ist mit über 30 Grad doch recht warm.
das sollte Milchreis mit Apfelkompott sein, teuer und ungenießbar- Cafe Marienhöhe,gute Lage ansonsten mäßig.





auf dem nächsten Bild sieht man auf dem Kartenplotter die Anzeigen für die Berufsschiffe auf unserem Weg nach Helgoland. Das dicke schwarze Dreieck ist unser Boot. Die vielen grauen Dreiecke sind diverse Tanker und Containerschiffe. Das Größenverhältnis täuscht auf dem Bildschirm, wir sind 11m lang und die anderen bis zu 300m!



Your lucky day!



Freitag  , 19. Juli 2013 14:30,  wir  haben alle Sachen an Bord gebracht und das Auto auf dem Hafengelände für die nächsten Wochen abgestellt.
Es kann los gehen. Wir haben uns entschlossen, die Staande Mast Route quer durch Friesland bis nach Lauwersoog zu fahren. Ein letztes  Mal werden wir die Kanalroute fahren und erst bei Schiermonikoog auf die Nordsee rausgehen. Der Motor wird gestartet und ein durchdringender  Warnton kommt aus dem Motorpaneel.
Oh, verfl…., was ist denn jetzt kaputt, schnell alles gecheckt, was ist anders, woran könnte es liegen? Kühlwasser? OK.  Öldruck? OK. Himmel , im Handbuch finde ich keinen Hinweis, außer „Setzen Sie sich mit einer Fachwerkstatt in Verbindung“. Das mache ich auch, schließlich wollen wir doch los. Nach 50 Metern treffe ich Herrn Maronier, Eigentümer der gleichnamigen Werft .  Ich schildere ihm das Problem. Er hat leider keinen Monteur mehr da, es ist Freitagnachmittag, aber er kommt mit zum Boot.
3 Minuten später kommt er grinsend mit dem Kopf wieder aus dem Motorraum :„ its your lucky day, nur ein Sensor defekt. Das könnt ihr nach dem Urlaub reparieren lassen. Ich habe das Teil außer Betrieb gesetzt.“ Abfahrt!

 

Warten in Warten


Wir passieren die Prinsess Margriet Schleuse und fahren gemütlich, bei besten Wetter über Sneek nach Grouw. Dort wollen wir übernachten.  Den Gedanken hatten aber wohl schon ein paar hundert andere Boote- oder tausende? Es ist 18:45 und die Brücken werden noch bis 20:00 Uhr geöffnet, also fahren wir weiter und erreichen einen schönen ruhigen Yachthafen in Warten. Wir bekommen für 12 Euro einen perfekten Platz für die Nacht. Abendessen machen wir draußen im Cockpit und mit einem Glas Wein wird der Tag abgeschlossen. Morgen solls um 08:00 Uhr weitergehen.


Samstag 20.Juli 2013


Wir fahren um 08:00 los. Komisch die Brücke ist zu. Also wieder angelegt und warten, da sind wir ja auch immer noch. Der Hafenmeister erzählt uns, daß seit 4 Jahren alles anders ist. Das gilt für die Streckenführung und die Öffnungszeiten der Brücken erst ab 09:00 Uhr, und überhaupt kostet die Durchfahrt Geld. In Warten €2,00, in Leuwarden,€6,50, in Bartehelm €3,50 und in Dokkum €5,00. Aha, jetzt weiß ich es auch, meine Kartenunterlagen von 2003  und die dort stehenden Informationen sind doch wohl schon etwas alt.
Das Wetter ist übrigens ganz komisch, schwere Bewölkung und relativ kühl, manchmal feiner Nieselregen.
Ab 13:30 ist dann wieder Hochsommer.  Wir erreichen Dokkum so gegen 16 Uhr und genießen das Abendessen an Bord, unser Liegeplatz ist mitten in der Stadt, vom Nachbarboot ertönt Akkordeonmusik  (siehe Youtube), schön hier.






Sonntag 21.Juli 2013

Wir schlafen aus und tuckern ab 10:00 Uhr gemütlich nach Lauwersoog , das wir bei hochsommerlichen Wetter nach 5 Brücken und einer Schleuse um 13:30 erreichen. Hier wird Diesel getankt und der Wassertank gefüllt.  Auch das Boot habe ich etwas gesäubert. Nachher noch die Törnplanung mit der GPS-Punkten bis Norderney programmieren und ansonsten nix tun. Es ist Urlaub.

Das Ablegevideo (Doppelklick geht auf Youtube) zeigt unsere Abfahrt aus Dokkum.




Liegeplatz mitten im Ort










Vorbereitungen

So, in diesem Jahr ist Schluss.
Wir waren mit unseren Booten 23 Jahre in NL, das ist genug, wir kennen alles und möchten mal was Neues sehen.
Die Ostsee lockt uns, wir waren ja schon einige Male dort, aber immer nur für wenige Tage.
Das Boot ist für die Fahrt gerüstet und technisch ok , bis auf die Windfahne im Masttop. Die ist leider immer noch defekt, ich habe zwar das Ersatzteil, aber noch niemanden gefunden, der freiwillig die fast 20m in den Mast steigt und die Montage macht.
Ich habe Höhenangst.

 Das Wichtigste:
 wir haben große Mengen pfandfreie Mineralwasserflaschen in Lemmer gebunkert. D.h. wir werden quasi Müll von den Niederlanden nach Deutschland exportieren.

In dieser Woche müssen wir beide noch arbeiten und diverses erledigen., u.a. noch Proviant für die ersten Tage einkaufen.