Vulkane


In meinem Blog geht es immer wieder darum, daß ich bzw. wir uns auf, am oder im Wasser bewegen. Gestern war es wieder mal soweit, es ging wieder einmal ans Wasser, in die Hafenstadt Milazzo. Die "Eolien Star" sollte uns zu den Inseln im tyrenischen Meer bringen. Die Motoryacht ist etwa 25 Meter lang und hat jede Menge PS in ihren beiden Maschinen, das brauch sie auch. Wir wollen raus bis zur Insel Stromboli. Das Boot lag mit dem Heck zur Pier und so konnten wir zusammen mit den anderen Fahrgästen gut an Bord kommen. Langsam verließen wir den Hafen, vorbei an der Sportbootmarina mit seinen teuren Motor- und Segelyachten. Es ist Nachsaison, auch hier auf Sizilien und kein Mensch ist auf den Booten zu sehen. Bis die Insel Vulcano in Sicht kam verging ca. eine Stunde, hier können gesundheitsbewußte Menschen sich in vulkanisch heissem Schlamm wälzen, vielleicht machts ja schön. Falls das der Fall sein sollte,...
Vulcano selbst ist noch eine der beiden vulkanisch aktiven Inseln hier im Meer nördlich von Sizilien. Die andere Insel ist Stroboli, dort wollen wir auch noch hin. An der größten Insel Lipari vorbei ging es mit hoher Geschwindigkeit, ich schätze mal 30 Knoten oder mehr weiter in Richtung Panarea. Dort verlassen wir unser Schiff für einen 2 stündigen Aufenthalt, danach sollen wir wieder abgeholt werden.


Panarea ist die kleinste bewohnte Insel im Archipel, hier haben die Reichen und Schönen ihre Feriendomizile. So sieht es dort auch aus, schöne weiße Häuser mit hohen Mauern und keine Menschenseele daheim. Hin und wieder sieht man ein paar Gärtner, die teuren Restaurants sind fast alle geschlossen. Eins hatte dieser Lokale hatte auf und wir überlegten dort zu essen, ganz kurz aber nur, denn eine Portion Spagetti mit Tomatensoße als bilIigstes Gericht sollte 20Euro kosten! Nein, ein klein wenig dekadent geht ja, aber so.... Wir spazierten etwas über die kleine Lavainsel, der vulkanische Ursprung war nicht zu übersehen.
Die Felsen hatten die typischen Gesteinsformationen und sahen entsprechend archaisch aus. Am Hafen beobachteten wir Taucher, die mit ihren Harpunen das Mittagessen geschossen hatten und fanden dann eine kleine Kneipe. Hier versammelten sich die Fischer, ein paar Segler die mit ihrem Katamaran vor der Insel ankerten und wir die beiden Touristen bei Wein und Pizza für drei Euro. War nett. Unsere EolienStar war pünktlich wieder da! Wir gingen an Bord, Ziel die Insel Stromboli, für mich verklärt in Erinnerung durch den gleichnamigen Film mit Ingrid Bergmann. Der Film war noch schwarz/weiß. Die See war an diesem Tag völlig ruhig und so konnte die Motoryacht ihr ganzes Geschwindigkeitspotenzial abrufen. Stromboli war nach 45 Minuten erreicht. Erster Eindruck: traurig, oben qualmt
der Berg und unten ist ein tiefschwarzer Strand, am Hafen ein paar Kneipen mit angetrunkenen Männern. Egal, wir haben uns nach dem Haus von Ingrid Bergmann
hier kommt also Isabella Rosselini her
erkundigt und sind los. Den Berg hoch in Richtung Kirche und dann rechts. Die Info stimmte und je weiter wir nach oben kamen, um so netter wurde die kleine Ortschaft. Das Haus haben wir gefunden, noch 2 T-Shirts mit Stromboli drauf für mich gekauft und uns dann zu den weinseligen Männern am Hafen gesetzt. Ich kann es verstehen, was soll man(n) hier machen ausser trinken und den nächsten Vulkanausbruch abwarten. Das haben wir dann auch getan.
Als es dunkel wurde, fuhren wir mit unserem Schiff um die Insel und konnten tatsächlich einige Lavaeruptionen.

des Stromboli vom Meer aus beobachten. Beeindruckend.
Zeitgleich lagen zwei Segelkreuzfahrtschiffe vor der Insel und die Gäste filmten und fotografierten wie die "Wilden" Danach ging es mit Volldampf zurück zum Festland, um 22:00 Uhr waren wir müde wieder zurück an Land und 1 Stunde später setzte der Bus uns in Taormina ab.
Hier inzwischen auch der Ätna ausgebrochen, das Schauspiel konnten wir dann gut von unserem Hotel aus beobachten

Wir fahren ins Winterlager

Wir sind in Burgstaaken letztlich aufgrund unseres Unfalls mit dem verlorenen Propeller.
Wäre das nicht passiert, hätten wir Burgstaaken als das abgehakt was eingeplant war: als Zwischenstopp.
Nachdem  wir die Vorteile der Servicebetriebe mehrfach erleben durften, war uns schnell klar, daß es sinnvoll ist, mit RASMA hier auch ins Winterlager zu gehen.
Eigentlich ist Fehmarn ab Oktober insgesamt ein großes Bootslager. Jürgen Kölln von "Baltic Kölln" erzählte mir, daß er auf seinem Gelände und seinen Hallen ein paar hundert Boote überwintert. Ich habe den Eindruck, daß neben den professionellen Servicebetrieben jeder Landwirt im Nebengewerbe auch Stellplätze für Boote und Caravans anbietet.

Was Ingrid und mir mehrfach auffiel ist, daß die Firmeninhaber der Bootsservicebetriebe egal ob Motorentechniker oder Bootsbauer und ihre Mitarbeiter im Umgang mit uns als Kunden ungemein freundlich, hilfsbereit und lösungsorientiert sind. Selbstverständlich wird die Leistung berechnet, aber im Gegensatz zu unserer langjährigen Erfahrung in den Niederlanden steht nicht die Gewinnmaximierung im Vordergrund. Dort fiel uns oft auf, daß es primär darum ging, möglichst viel aus einem Auftrag heraus zu holen. Der "Yachtbesitzer" als Kuh, die gemolken werden muß.

Der bisherige Eindruck in Burgstaaken ist in der Beziehung wesentlicher angenehmer.
Als wir am Freitagabend am Yachthafen ankamen ging Ernst, der Hafenmeister, gerade über die Stege und prüfte jedes Boot, ob es ist ordentlich festgemacht wurde. Es war schon den ganzen Tag sehr starker Wind (mal wieder). Er kam direkt auf uns zu und erklärte uns, was beim Sturm Mitte September mit unserem Boot passiert war. Er hatte unsere RASMA wieder sehr gut festgemacht und auch die Stromzufuhr instandgesetzt (das Kabel war aus dem Stecker gerissen). Das war gut, so lief unser Kühlschrank weiter und der Weißwein war für die Fußballübertragung schön kühl.
ist der kleine TV nicht niedlich? Mit DVB-T haben wir prima Empfang

Das Ergebnis ist bekannt, Deutschland gewinnt 3:0 und die Qualifikation für Brasilien ist in trockenen Tüchern. Es wurde für mich allerdings etwas zu spät, denn am Samstag war frühes Aufstehen geplant. Schließlich mußte noch einiges am Boot gemacht werden: 
  • Deck schrubben
  • Toilettensystem leeren und mit Frostschutz sichern
  • Trinkwassersystem mit Frostschutz sichern
  • äußere Kühlwasserkreislauf ebenfalls mit Frostschutz einwintern , das habe ich erst am Kran gemacht
  • Schiff leerräumen
  • System zur Luftentfeuchtung aufstellen
  • Kuchenbude und Sprayhood abbauen.
Dann rüber zum Kran fahren, denn um 09:00 war der Krantermin vereinbart. 

Personen von links nach rechts: Henry, dann ich und Ernst ,
der Hafenmeister



 
Zum Glück spielte das Wetter noch mit. Es war zwar, wie schon am Vortag und in der Nacht ziemlich viel Wind, blieb aber trocken. Das Boot wurde sorgfältig auf einen Trailer gestellt und danach mit einem Traktor
zum Winterlagerplatz gebracht. Vorher mußte ich nochmal hochklettern und das Achterstag wieder befestigen, damit der Mast sicher steht.

Den Weg dorthin
hat Ingrid gefilmt, das Video ist wieder auf Youtube zu sehen , hier der
Link.

Auf dem Gelände von Baltic Kölln wurde RASMA noch mit dem Hochdruckreiniger gesäubert. Erstaunlich, wie wenig Bewuchs, Muscheln usw. sich festgesetzt hat. Lediglich am Bugstrahlprop waren ein paar Seepocken zu sehen.
Danach wurde noch das Ladekabel für die Batterien angeschlossen, der Außenborder und die Rettungsinsel abmontiert und wir konnten die Winterplane aufbringen.
 Das war zugegeben keine schöne Aufgabe. Der Wind war so heftig, daß wir große Schwierigkeiten hatten, die vielen Quadratmeter Stoff zu bändigen. Kurz bevor der große Regen einsetzte war es geschafft und ich war es auch.
Alles in allem hat die Aktion von 07:30 bis 13:30 gedauert und im Frühjahr wartet die große Putzorgie auf uns.
In der nächsten Woche will Joachim Weißbach , der Bootsbauer , die "Karosserieschäden" am Rumpf beseitigen, ich bin mal gespannt was da auf mich zukommt.