Strategie

Es ist ja egal, ob im Fußball oder im richtigen Seglerleben: man braucht immer eine gescheite Strategie.
Neben mir liegt der Spielplan der Fußball-EM und auf dem Notebook habe ich die Wetter- und Windvorhersagen der nächsten Tage und auf dem Navigationstisch liegt die Seekarte.
Die zu beantwortende Frage lautet: wo schauen wir die nächsten Spiele?  Von Marstal aus werden wir uns sicherheitshalber in Richtung deutsches Fernsehen bewegen.  Morgen gibt es leichte Winde aus West bis Südwesten, danach wird es eher heftig mit Windstärken um 7 bft. Und dieser starke Wind kommt auch noch aus der falschen Richtung.
Am Besten wird es sein, in Richtung Südwest zur Schlei zu fahren. Das Wetterfenster werden wir nutzen, um dort Unterschlupf zu suchen.

Um kurz vor 09:00 Uhr verlassen wir den Hafen von Marstal, es ist stark bewölkt, aber fast windstill. Mit uns verlassen eine ganze Reihe von Seglern den Hafen. An der südlichen Ansteuerungstonne von Marstal setzen wir Kurs auf 245 Grad. Der Autopilot wird uns mit diesem Kurs entspannt bis Schleimünde bringen.
Die Fahrt ist relativ ereignislos, nur ab und zu begegnen wir anderen Booten.
 Die haben natürlich besseren Wind als wir und segeln unter vollem Tuch.

Zwischendurch kommt auch ab und zu die Sonne durch, sodass es nicht ganz so kalt ist. Ich trage tatsächlich einen dicken Rollkragenpullover. Zum Glück kommt kein Regen aus den schwarzen Wolken.
Nach 4 Stunden taucht die Einfahrt zur Schlei auf,
Schleimünde ist erreicht
starke Strömung macht es etwas schwierig ruhig und sicher in die Schlei zu fahren. Mit ein wenig Schlangenlinie und viel Druck auf dem Ruder kommen wir in den Fjord.
Die erste Überlegung war nach Maasholm zu fahren, wir verwerfen die Idee und folgen den Fahrwassertonnen bis Kappeln.
In der Ancker-Marina finden wir einen ruhigen Platz
und machen uns gleich auf den Weg in die Stadt. Ingrids Fahrrad muss doch repariert werden und wir suchen als erstes eine Fahrradwerkstatt auf.
Danach kaufen wir kurz noch ein und setzen uns dann in ein Lokal unten am Schleiufer. Das Essen war einfach nur lecker. Lange habe ich nicht so köstliche Matjes nach Hausfrauenart gegessen. Und das Pils war gut!
Nach dem Essen holen wir Ingrids Fahrrad ab, der Schlauch war durchgescheuert und wurde erneuert. Es war doch tatsächlich ein Schlauch montiert, der mindestens eine Nummer zu groß war. Jetzt ist aber wohl alles wieder gut.
Zurück im Hafen entdecke ich, dass die Kathena 7, das ist das Boot
Wilfried Erdmanns Kathena 7

mit dem Wilfried und Astrid Erdmann die Ostsee umrundet haben, direkt neben uns liegt. Das Buch zum Boot heißt "Ostseeblicke" und steht natürlich bei mir zuhause im Regal.

Der Abend ist mild, sonnig und ruhig, ich füttere noch eine
Schwanenfamilie mit unseren Brotresten und wir gehen relativ früh in die Koje.

In der Nacht kommt Regen und Wind.

Marstal auf Aerö

am frühen Morgen ist noch alles leer im Hafen
Marstal ist für Familien ein toller Ort um Urlaub zu machen. Die Kinder sind hier den ganzen Tag beschäftigt und die Eltern haben viel Ruhe. Gleich am Steg springen die meisten Kinder schon los. Oft haben sie kleine Angeln in der Hand und liegen bäuchlings auf den Kais und Stegen. An den kleinen Plastikangeln ist am Ende der Schnur eine Klammer befestigt und in der Klammer befindet sich ein Köder. Das kann ein Stück Wurst, Shrimp (Luxusversion) oder ein Stückchen Fisch sein. Die Krabben greifen sich den Köder und lassen nicht wieder freiwillig los. So langsam füllen sich dann die Eimer. Das wiederum führt die Eltern zu dem Problem, ihren lieben Kleinen klar machen zu müssen, dass die Krabben nicht mit an Bord oder in den Campingwagen dürfen.
Neben dem seichten Strand liegt der Campingplatz am Waldrand und scheint auch gut besucht zu sein.
Dass die Ferien begonnen haben, sieht man auch auf den zahlreichen Spielplätzen, hier wird getobt und gelacht.
im Hintergrund zieht sich eine Halbinsel um die Hafenlagune

hier ist es kindgerecht flach

auf der anderen Seite der Halbinsel ist der Strand etwas wilder
 Wir schauen uns das Gewusel eine Weile an und bummeln weiter in Richtung Centrum. Marstal hat eine Fußgängerzone von etwa 500 Meter Länge mit Cafes, Eisdielen, Boutiquen und einem Supermarkt. Den steuern wir an und ich gönne mir eine deutsche Tageszeitung. "Die Welt" ist voll vom Brexit. Da habe ich eine Menge zu lesen bis zur Fußballübertragung.

Wir bummeln weiter durch das alte Seefahrerstädtchen, es war wohl früher eine der bedeutendsten Hafenstädte Dänemarks. Es gibt heute noch eine Marineschule, die seit über 100 Jahren Navigationsoffiziere ausbildet, heute natürlich für die globalen Handelsflotten.
Schmale Gassen mit krummen
Stockrosen bestimmen in dieser Jahreszeit das Ortsbild
Fachwerkshäuser führen uns zum Schifffahrtsmuseum.

  Das ist eine sehr liebevoll gemachte und umfangreiche Ausstellung, die sich nicht nur für Segler lohnt. Man trifft hier überwiegend Familien, wo Väter ihrem Nachwuchs die Seemannswelt erklären.
so sah der Hafen vor über 100 Jahren zur Zeit der Windjammer aus

in einer nachgebauten Kapitänskabine studiere ich die Navigationsbücher

auf dem Außengelände gibt es viel zum Thema Schiffsbau


In der Kirche von 1738 hängen etliche Schiffsmodelle an der Decke und die Marstaler Matrosen standen selbst für die Apostelstatuen Modell.


Das steht fest, wir fahren wieder nach Aerö, diese Insel gehört sicher zu den schönsten Plätzen hier in der dänischen Südsee.

Achtelfinale

So langsam gehen unsere mitgebrachten Vorräte zu Ende.
Das trifft zumindest auf die Frischwaren wie Wurst , Käse, Tomaten usw. zu. Dagli Brugsen hilft. Das ist sowas wie der EDEKA von Dänemark.
Die Auswahl ist ganz ok, aber sie ist mir doch fremd. Die vertrauten Markenartikel aus unserem Edeka fehlen. Die Aufschriften kann ich kaum lesen und die Übersetzungs-App ist nur eine kleine Hilfe. Eine Wursttheke gibt es gar nicht.
Zeit für Neues, abgepackte Jagdwurst mit viel Knoblauch

Das Obst und Gemüseangebot ist allerdings überall sehr gut und die Bäcker bieten sehr leckeres Brot und schönes Gebäck an. Wir decken uns neu ein und verlassen Svendborg in Richtung der Insel Aerö.

Die ersten paar Seemeilen geht es bei nahezu Windstille durch das enge Fahrwasser des Svendborgsunds in Richtung der Brücke, die wir am Vortag mit dem Fahrrad überquert haben. Es ist diesig und die Sonne hat wohl heute keine Chance.

Die Fähren passieren uns hier sehr dicht, aber vorsichtig. Es ist wirklich eng und ich bin froh, dass wir sicherheitshalber den Motor mitlaufen lassen. 
Nur mit Segeln wäre es schwierig, ein Ausweichmanöver zu fahren. Der Wind ist zu schwach. 
Nach einer Stunde kommt nach und nach mehr Wind auf und die Segel werden ausgerollt. Es wird eine herrliche Fahrt nach Aerö.
In den nächsten Stunden fahren wir mit guter Geschwindigkeit unserem Ziel Marstal entgegen.

Warum Marstal?

Es ist Fussball-EM und es ist Achtelfinale. Meine Spekulation ist die, dass wir in Marstal wahrscheinlich deutsche Fernsehsender empfangen können. Auf einer Grafik der Reichweiten habe ich gesehen, dass man mit einer Außenantenne eine Chance hat, via DVBT ARD und ZDF in Marstal zu empfangen. Das sollte also gehen, schließlich haben wir eine solche Antenne oben auf dem Mast montiert und die Signale werden sogar noch elektronisch verstärkt. Falls das nicht klappt, verspricht die Homepage des Hafens auch sicheren Internetempfang - das hatten wir ja schon einmal in Omö erlebt! Richtiger Fernsehempfang wäre mir viel lieber!
Gegen 14:00 Uhr erreichen wir Marstal und finden einen schönen Liegeplatz in einer Box. Der Himmel ist mittlerweile sehr dunkel geworden und erstes Grollen kündigt ein Gewitter an. Fix richten wir alles und bauen auch die Kuchenbude wieder auf. 

Danach erfolgt der entscheidende Test. Schnell noch die Kanalsuche im TV aktivieren und tatsächlich gibt es besten Empfang. Prima, ab 15:00 Uhr läuft die Übertragung "Schweiz : Polen".
die Portugiesen feiern dann doch noch

Draußen schüttet es und wir schauen uns alle drei Spiele des Tages an. Lediglich der Hafenmeister störte kurz und kassierte die Liegegebühr. Zu essen haben wir ja genug gebunkert.
Wenn das Wetter morgen schön ist, gehen wir auch von Bord und schauen nach, wo wir hier überhaupt sind.

Täsinge - Mittsommer

Das Wetter hat sich erholt, na ja es regnet nicht mehr!

Die Sonne schafft es nicht durch die Wolken und die Stadt Svendborg verdampft die Niederschläge der letzten Nacht.  Es ist schwül.
Der gestrige Abend war eigentlich überall für unzählige Feiern und Aktivitäten zum Mittsommerfest eingeplant. Diese Feiern einschließlich der Feuerwerke sind im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser gefallen. Viele junge Leute, anscheinend  Abiturienten, die ihre Schulentlassung an diesem Tag trotzdem feierten, konnten diese Regenmassen nur durch starkes Anfeuchten von innen ertragen. Der Höhepunkt fand neben unserem Liegeplatz in der Nacht um ca. 2:30 Uhr statt. Eine Gruppe junger Männer sprang laut singend nackt ins Hafenbecken. Es ist wohl keiner ertrunken, aber am nächsten Morgen lagen an den unmöglichsten Stellen im Hafen noch einzelne Kleidungsstücke aller Art herum. Ingrid und ich haben uns versucht vorzustellen, wie die Jungs wohl nach Hause gekommen sind.
Nein, Fotos habe ich davon nicht gemacht!
Was noch ungewöhnlich war, ist die Beobachtung, dass offenbar das Wasser aus der Straßenkanalisation direkt ins Hafenbecken geleitet wird. Die starken Niederschläge sorgten für Unmengen Wasser, das unweit von unserem Liegeplatz in den Hafen floss. Die dadurch entstandene Strömung war sehr stark und teilweise heftig. Gut, dass ich Rasma mit einer Extra-Leine gesichert hatte.

Nach dem Frühstück machen wir die Fahrräder klar und uns auf den Weg. Unser Ziel ist die Insel Täsinge, südlich von Svendborg.

Dazu machen wir uns auf den Weg zur Brücke, die den Sund überquert. 33 Meter lichte Höhe! Die Fehmarnsundbrücke hat 21 Meter.
Was die Schweizer im Tunnelbau, sind die Dänen bestimmt beim Brückenbau!
Diese Brücke ist sowohl für Autos als auch für Fussgänger und Radfahrer geöffnet. Für jede Gruppe gibt es eine eigene Fahrbahn bzw. einen Fussweg.
Blick von der Brücke über den Sund
Unser Weg führt uns zur lokalen Sehenswürdigkeit, dem Schloss Valdemar in Troense auf der Insel Täsinge.
Die Insel ist sehr hügelig, es geht ständig auf und ab. Es lebe der Erfinder der E-Bikes!
Nach einer knappen Stunde erreichen wir die Auffahrt zum Schloss und stellen unsere Fahrräder ab.
Erst einmal müssen wir uns orientieren und das freundliche Personal hilft uns. Englisch ist hier sowieso die Grundlage der Verständigung, und viele Dänen sprechen überraschend gut und gerne deutsch. 
so werde ich die Zufahrt zuhause wohl auch anlegen
Wir kaufen uns die Tickets und schlendern durch die Schlossräume. Es sieht alles sehr freundlich und irgendwie sogar bewohnt aus. Kein wirkliches Museum, sondern eher ein Einblick in das Leben der Familie Juel. Fotografieren war nicht erwünscht, deshalb hier die Web-Adresse

und einige "versehentlich" gemachte  Schnappschüsse



Bei unserem Rundgang stellten wir fest, dass es am Schloss eine Schiffshaltestelle für den Museumsdampfer "MS Helge" gibt. Die junge Dame an der Schlossinformation erklärt uns, dass dieses Schiff auch für uns interessant sein kann. Erstens kann man sein Fahrrad mitnehmen, zweitens hält die "Helge" in der City-Marina in Svendborg und drittens kommt das Schiff in wenigen Minuten.
Keine Frage, diese Variante wieder zu unserer Rasma zu kommen, gefällt uns natürlich. Kurze Zeit später sitzen wir an Bord des ehemaligen Postdampfers auf historischen Bänken
und dampfen durch den Sund. Das heißt "dampfen" tut sie nicht mehr, die alte "Helge". Die betagte Dampfmaschine ist leider einem Dieselmotor gewichen.
mal die Perspektive wechseln und mit dem Boot fahren!

Am frühen Nachmittag erreichen wir unser eigenes Boot und machen erst einmal Siesta und erwarten den nächsten Wolkenbruch.
Morgen werden wir weitersegeln. Die Windprognose klingt gut.

"Nett habt ihr es hier"

Lundeborg hat uns schon sehr gefallen. Es wird aber immer schöner.
Die Küste von Fünen ist auch wirklich hübsch, Hügel, Wälder, schöne Strände,  kleine Orte  und vereinzelte Herrenhäuser
 wechseln sich ab.

Die Fahrt nach Svendborg ist für uns richtiges "Spazierensegeln"!
Mit der Einfahrt in den Svenborgsund erfordert die Navigation etwas mehr Konzentration. Das Fahrwasser ist eng und verwirrend viele Untiefen lauern links und rechts. Außerdem setzt Strömung von West nach Ost ein und Rasma muss gegenan. In Umgangsdeutsch gesagt bedeutet das: wir haben zwar 13 km/h auf dem Tacho, kommen aber nur mit 5km/h voran.
Wir waren aber durch die Strömungstabellen im lokalen Informationsblatt aus Lundeborg vorgewarnt und so bleiben Überraschungen aus. In einer langen Schlangenlinie folgen wir dem Fahrwasser vorbei an traumhaften Villen und kleinen Schlössern bis nach Svendborg.
Schon von Weitem können wir die Silhouette der Werftinsel
das Schwimmdock der Werft ist aufwendig bemalt.
vor der Altstadt Svendborgs sehen.
Laut Seekarte und Hafenhandbuch liegt unser Ziel, die City-Marina, gleich dahinter.
Es wurde überraschend einfach einen schönen Liegeplatz für Rasma zu finden. Es sind noch keine Ferien hier in Dänemark, die beginnen erst in 2 Tagen. Direkt am Steg des Hafenmeisters und nur 50 Meter von Bendixens Fiskehandel, einem Fischgeschäft, können wir festmachen.

Von hier aus sind es nur wenige Minuten in die Stadt. Wir benötigen dringend einen Fahrradladen, denn das Hinterrad von Ingrids Bordfahrrad hat keine Luft mehr. Möglicherweise ein Platten?
Es war kein wirklicher Defekt, nach wenigen Minuten fanden wir eine Fahrradwerkstatt (davon gibt es hier doch viele). Der freundliche Monteur schaut sich das Rad an, pumpt auf und sagt: ok! Ja, und das wars auch.
Danach nutzen wir die Gelegenheit und fahren zu Danmarks Museum for Lystsejlads, Ehrenamtliche Männer und Jugendliche versuchen hier die Geschichte des dänischen Segelsports auszustellen.

Paul Elvström, der dänische Segelolympiasieger und die Segellegende hat seinen Siegerpullover gespendet
Alles in allem wirkt es doch sehr niedlich. In einer Ecke werden auch alte Holzboote renoviert und der Knaller ist die Schaluppe von Kaiser Wilhelm, mit der er zur kaiserlichen Segelyacht "Meteor"
Meteor-Schaluppe
gebracht wurde. Das Boot ist mit einer Dampfmaschine ausgerüstet und funktioniert heute noch.
Es ist ein heißer Tag und wir fahren zurück zu unserem Hafen,
der Museumshafen ist voll mit alten Segelschiffen
Nun hatten wir uns wirklich ein ordentliches Essen verdient. Natürlich Fisch bei "Bendixens".
Bendixens ist in Dänemark weltberühmt, wir finden dort einen Tisch für uns und essen uns satt. Die Portionen sind einfach zu groß. Ich schaffe meine Filets nicht.

Da Ingrids Fahrrad wieder einsatzbereit ist, werden wir uns morgen eine kleine Radtour gönnen. Allerdings nur, wenn die Unwetter, die am Abend über uns niedergehen, vorbei sind.
das Wasser auf dem Steg reicht auch bald zum Schwimmen
für kurze Zeit schaut mal die Sonne durch, dann regnet und gewittert es weiter
"Schaun wir mal!"

so langsam wird es Dänemark

An dem ruhigen Abend in Omö studierte ich die Seekarten. Wo kann es hingehen? Wir möchten ja auch noch etwas mehr sehen! Als Ziele bieten sich an: Nyborg, Lundeborg oder Lohals. Die ersten beiden liegen auf Fünen und Lohals liegt auf Langeland.
Der Wetterbericht legt sich auch noch nicht fest. Woher der Wind wehen wird, ist noch unklar. Also legen wir uns auch noch nicht fest.
Wir verlassen Omö am nächsten Morgen erst gegen 10:00 Uhr. Der Himmel hängt voller schwerer Wolken und der Wind legt sich immer noch nicht fest. Er kommt zunächst aus Süd-Ost mit 3.4 Windstärken, wir gehen auf Kurs West.
noch treibt uns der Wind
Nach 2,5 Stunden Westkurs müssen wir uns entscheiden, welchen Hafen wir nun ansteuern wollen.
Tatsächlich entscheidet der Wind. Er entscheidet seine Arbeit einzustellen.

Daraufhin fällt unsere Wahl auf Lundeborg, das ist von unserer Position aus der nächste Hafen.

Inzwischen scheint die Sonne, es ist Sommer!


Welch eine wohltuende Überraschung nach Omö. Hier in Lundeborg gibt es einen schönen lebhaften Hafen. Es gibt hier sogar eine echte Hafenmeisterin und keinen Bezahlautomat. Und freundlich ist sie auch.
Wir finden einen schönen Platz, an dem wir das ganze Treiben auch gut beobachten können.

Nach einer ausgiebigen Siesta machen wir uns auf um die nähere Umgebung zu entdecken.
Schon vom Boot aus können wir sehen, dass eine Segelschule mit vielen jungen Leuten am Nachmittag das Treiben bestimmt. Die Kids segeln mit Katamaranen, Jollen und J-Class. Gute Performance von einigen. Warum sind die nicht bei der Kieler Woche, die findet doch zur Zeit statt.
ein wenig Farbe und das wird wieder
Zunächst kommen wir an der Werft vorbei. Zur Zeit wird ein Fischerboot komplett überarbeitet. Bei den Temperaturen von heute ist das bestimmt kein Vergnügen.
Als nächstes lockt das Schaufenster einer Töpferei. So etwas in einem Hafen haben wir bisher in Dänemark noch nicht gesehen.
Hier auf Fünen ist es wirklich anders.  Der Hafen wirkt wesentlich offener, fröhlicher und bunter als die Stationen, die wir bisher kennenlernen konnten.
Ein paar Meter weiter in einem alten Lagerhaus hat ein Galerist sich eingerichtet. Er bietet auf ziemlich viel Ladenfläche Bilder und Skulpturen an.
Wir sind aber aktuell die einzigen Besucher, Kunden sind wir heute eh nicht .

Auf dem verwunschenen Dachboden der Galerie findet sich allerlei Gerätschaft der Fischerei. Ich vermute, dass es sich um die Geschichte der Fischer
von Lundeborg handelt. Die Beschriftungen kann ich nicht lesen, das scheint Alt-Dänisch zu sein.
Im Hinterhof gibt es ein schnuckeliges Restaurant, auch hier laufen die Vorbereitungen für das Mittsommerfest am 23.6. auf Hochtouren. Die Vorfreude darauf ist den Menschen wirklich anzusehen. Die Stimmung ist ansteckend.


Wir machen noch einen kurzen Abstecher zum nahen Strand. Das Wasser ist so klar und ruhig. Da muss ich rein, wenigstens mit den Beinen, mal probieren.
ich bin drin!

Sand in den Schuhen
Kurz gesagt: sehr frisch!

Zurück an Bord räume ich noch kurz auf:

Mein Bootsnachbar macht es sich an Deck mit einem Sundowner gemütlich:


und dann wird Fußball geschaut!
Hier funktioniert Internetstreaming, aber Schweden spielt wirklich grausam.

Wirklich nett hier, so langsam bekommen wir das Fünengefühl.