Täsinge - Mittsommer

Das Wetter hat sich erholt, na ja es regnet nicht mehr!

Die Sonne schafft es nicht durch die Wolken und die Stadt Svendborg verdampft die Niederschläge der letzten Nacht.  Es ist schwül.
Der gestrige Abend war eigentlich überall für unzählige Feiern und Aktivitäten zum Mittsommerfest eingeplant. Diese Feiern einschließlich der Feuerwerke sind im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser gefallen. Viele junge Leute, anscheinend  Abiturienten, die ihre Schulentlassung an diesem Tag trotzdem feierten, konnten diese Regenmassen nur durch starkes Anfeuchten von innen ertragen. Der Höhepunkt fand neben unserem Liegeplatz in der Nacht um ca. 2:30 Uhr statt. Eine Gruppe junger Männer sprang laut singend nackt ins Hafenbecken. Es ist wohl keiner ertrunken, aber am nächsten Morgen lagen an den unmöglichsten Stellen im Hafen noch einzelne Kleidungsstücke aller Art herum. Ingrid und ich haben uns versucht vorzustellen, wie die Jungs wohl nach Hause gekommen sind.
Nein, Fotos habe ich davon nicht gemacht!
Was noch ungewöhnlich war, ist die Beobachtung, dass offenbar das Wasser aus der Straßenkanalisation direkt ins Hafenbecken geleitet wird. Die starken Niederschläge sorgten für Unmengen Wasser, das unweit von unserem Liegeplatz in den Hafen floss. Die dadurch entstandene Strömung war sehr stark und teilweise heftig. Gut, dass ich Rasma mit einer Extra-Leine gesichert hatte.

Nach dem Frühstück machen wir die Fahrräder klar und uns auf den Weg. Unser Ziel ist die Insel Täsinge, südlich von Svendborg.

Dazu machen wir uns auf den Weg zur Brücke, die den Sund überquert. 33 Meter lichte Höhe! Die Fehmarnsundbrücke hat 21 Meter.
Was die Schweizer im Tunnelbau, sind die Dänen bestimmt beim Brückenbau!
Diese Brücke ist sowohl für Autos als auch für Fussgänger und Radfahrer geöffnet. Für jede Gruppe gibt es eine eigene Fahrbahn bzw. einen Fussweg.
Blick von der Brücke über den Sund
Unser Weg führt uns zur lokalen Sehenswürdigkeit, dem Schloss Valdemar in Troense auf der Insel Täsinge.
Die Insel ist sehr hügelig, es geht ständig auf und ab. Es lebe der Erfinder der E-Bikes!
Nach einer knappen Stunde erreichen wir die Auffahrt zum Schloss und stellen unsere Fahrräder ab.
Erst einmal müssen wir uns orientieren und das freundliche Personal hilft uns. Englisch ist hier sowieso die Grundlage der Verständigung, und viele Dänen sprechen überraschend gut und gerne deutsch. 
so werde ich die Zufahrt zuhause wohl auch anlegen
Wir kaufen uns die Tickets und schlendern durch die Schlossräume. Es sieht alles sehr freundlich und irgendwie sogar bewohnt aus. Kein wirkliches Museum, sondern eher ein Einblick in das Leben der Familie Juel. Fotografieren war nicht erwünscht, deshalb hier die Web-Adresse

und einige "versehentlich" gemachte  Schnappschüsse



Bei unserem Rundgang stellten wir fest, dass es am Schloss eine Schiffshaltestelle für den Museumsdampfer "MS Helge" gibt. Die junge Dame an der Schlossinformation erklärt uns, dass dieses Schiff auch für uns interessant sein kann. Erstens kann man sein Fahrrad mitnehmen, zweitens hält die "Helge" in der City-Marina in Svendborg und drittens kommt das Schiff in wenigen Minuten.
Keine Frage, diese Variante wieder zu unserer Rasma zu kommen, gefällt uns natürlich. Kurze Zeit später sitzen wir an Bord des ehemaligen Postdampfers auf historischen Bänken
und dampfen durch den Sund. Das heißt "dampfen" tut sie nicht mehr, die alte "Helge". Die betagte Dampfmaschine ist leider einem Dieselmotor gewichen.
mal die Perspektive wechseln und mit dem Boot fahren!

Am frühen Nachmittag erreichen wir unser eigenes Boot und machen erst einmal Siesta und erwarten den nächsten Wolkenbruch.
Morgen werden wir weitersegeln. Die Windprognose klingt gut.

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