zurück in die Einsamkeit

Endlich geht es wieder los!
Gestern sind wir gemütlich zum Boot nach Fehmarn gefahren. Ohne Stau! Toll, wenn man es nicht eilig hat, geht es schnell.
Als ich unser Auto vollgepackt hatte, dachte ich mit gewisser Sorge daran, wie wir all die Sachen im Boot unterbringen können. Und wieviel Arbeit das wohl sein wird!
Erstaunlich, nach weniger als einer Stunde war alles an seinem Platz, und wir haben noch immer Platz. Trotzdem sind wir der Überzeugung: soviel hatten wir noch nie an Lebensmitteln und Getränken gebunkert.
Ach ja, der ein oder andere erinnert sich an unsere Stegmöwe, auch in diesem Jahr hat sie gebrütet, 
 noch ist ein Küken gesund und munter.

Nachdem spätnachmittags das obligatorische Gewitter stattfand,
gab es einen angenehmen Abend an Bord.

Deutschland spielt gegen Polen, d.h. die spielen nett zusammen und schießen beide keine Tore - 0:0. Dafür bleibt die Mannschaft auf Platz 1. Ich bin müde. Wenn die Spiele um 21:00 beginnen. ist das eindeutig zu spät für mich. Morgen möchte ich eigentlich früh los.



Um 09:00 lösen wir die Leine und legen ab. Erstmal weg in Richtung Staberhuk, der Süd-Ostspitze Fehmarns.
Noch ist genug Wind da, wir setzen alle Segel und es geht gemütlich los.

Gegen 11:00 entscheiden wir uns Nysted anzulaufen. Da waren wir noch nie und im Reiseführer ist der Ort schön beschrieben.
Es wird immer diesiger, als wir uns dem Windpark vor Lolland nähern. Wir haben vor, den weltweit größten Offshore Windpark zu durchqueren.
Dafür brauche ich für die Navigation aber möglichst gute Sicht. Vorschrift sind eine Mindestsichtweite von 500m, ich schätze doch, dass wir diese auch haben. Wir haben sogar Glück, es lichtet sich. Bald ist es absolut windstill und wir kurven unter Motor entlang der Sandbänke in Richtung Nysted.
die dänische Gastflagge wird gesetzt.

Schon von weitem können wir einen netten Ort erkennen. Nysted hat wie so viele dänische Orte ein Schloß bzw. eine Festung. Man hatte hier früher nicht nur Freunde und hat im 13. Jahrhundert zur Sicherung des Handels hier eine ordentliche Festung hingesetzt. Nach und nach wurde daraus das Schloß Aaholm und heute ist es ein Museum mit einer Automobilsammlung, die wohl zu den größten Europas zählt.
Um 15:20 machen wir in Nysted fest. Es ist unglaublich ruhig hier. Kein Mensch zu sehen oder zu hören. Nicht einmal einen Hafenmeister gibt es, dafür gibt es einen praktischen Automaten, der den gesalzenen Liegepreis kassiert.
Wir erleben wieder die Einsamkeit dänischer Hafenorte.
Selbst im Ort, quasi im Centrum (stand so auf dem Schild), ist es nett, ruhig und leer.

Das gilt natürlich auch für den Hafen:

Hafenschönheiten

Morgen stürzen wir uns ins Getümmel und fahren durch den Guldborgsund bis Nyköbing - wenn das Wetter mitspielt!


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