Wir fahren ins Winterlager

Wir sind in Burgstaaken letztlich aufgrund unseres Unfalls mit dem verlorenen Propeller.
Wäre das nicht passiert, hätten wir Burgstaaken als das abgehakt was eingeplant war: als Zwischenstopp.
Nachdem  wir die Vorteile der Servicebetriebe mehrfach erleben durften, war uns schnell klar, daß es sinnvoll ist, mit RASMA hier auch ins Winterlager zu gehen.
Eigentlich ist Fehmarn ab Oktober insgesamt ein großes Bootslager. Jürgen Kölln von "Baltic Kölln" erzählte mir, daß er auf seinem Gelände und seinen Hallen ein paar hundert Boote überwintert. Ich habe den Eindruck, daß neben den professionellen Servicebetrieben jeder Landwirt im Nebengewerbe auch Stellplätze für Boote und Caravans anbietet.

Was Ingrid und mir mehrfach auffiel ist, daß die Firmeninhaber der Bootsservicebetriebe egal ob Motorentechniker oder Bootsbauer und ihre Mitarbeiter im Umgang mit uns als Kunden ungemein freundlich, hilfsbereit und lösungsorientiert sind. Selbstverständlich wird die Leistung berechnet, aber im Gegensatz zu unserer langjährigen Erfahrung in den Niederlanden steht nicht die Gewinnmaximierung im Vordergrund. Dort fiel uns oft auf, daß es primär darum ging, möglichst viel aus einem Auftrag heraus zu holen. Der "Yachtbesitzer" als Kuh, die gemolken werden muß.

Der bisherige Eindruck in Burgstaaken ist in der Beziehung wesentlicher angenehmer.
Als wir am Freitagabend am Yachthafen ankamen ging Ernst, der Hafenmeister, gerade über die Stege und prüfte jedes Boot, ob es ist ordentlich festgemacht wurde. Es war schon den ganzen Tag sehr starker Wind (mal wieder). Er kam direkt auf uns zu und erklärte uns, was beim Sturm Mitte September mit unserem Boot passiert war. Er hatte unsere RASMA wieder sehr gut festgemacht und auch die Stromzufuhr instandgesetzt (das Kabel war aus dem Stecker gerissen). Das war gut, so lief unser Kühlschrank weiter und der Weißwein war für die Fußballübertragung schön kühl.
ist der kleine TV nicht niedlich? Mit DVB-T haben wir prima Empfang

Das Ergebnis ist bekannt, Deutschland gewinnt 3:0 und die Qualifikation für Brasilien ist in trockenen Tüchern. Es wurde für mich allerdings etwas zu spät, denn am Samstag war frühes Aufstehen geplant. Schließlich mußte noch einiges am Boot gemacht werden: 
  • Deck schrubben
  • Toilettensystem leeren und mit Frostschutz sichern
  • Trinkwassersystem mit Frostschutz sichern
  • äußere Kühlwasserkreislauf ebenfalls mit Frostschutz einwintern , das habe ich erst am Kran gemacht
  • Schiff leerräumen
  • System zur Luftentfeuchtung aufstellen
  • Kuchenbude und Sprayhood abbauen.
Dann rüber zum Kran fahren, denn um 09:00 war der Krantermin vereinbart. 

Personen von links nach rechts: Henry, dann ich und Ernst ,
der Hafenmeister



 
Zum Glück spielte das Wetter noch mit. Es war zwar, wie schon am Vortag und in der Nacht ziemlich viel Wind, blieb aber trocken. Das Boot wurde sorgfältig auf einen Trailer gestellt und danach mit einem Traktor
zum Winterlagerplatz gebracht. Vorher mußte ich nochmal hochklettern und das Achterstag wieder befestigen, damit der Mast sicher steht.

Den Weg dorthin
hat Ingrid gefilmt, das Video ist wieder auf Youtube zu sehen , hier der
Link.

Auf dem Gelände von Baltic Kölln wurde RASMA noch mit dem Hochdruckreiniger gesäubert. Erstaunlich, wie wenig Bewuchs, Muscheln usw. sich festgesetzt hat. Lediglich am Bugstrahlprop waren ein paar Seepocken zu sehen.
Danach wurde noch das Ladekabel für die Batterien angeschlossen, der Außenborder und die Rettungsinsel abmontiert und wir konnten die Winterplane aufbringen.
 Das war zugegeben keine schöne Aufgabe. Der Wind war so heftig, daß wir große Schwierigkeiten hatten, die vielen Quadratmeter Stoff zu bändigen. Kurz bevor der große Regen einsetzte war es geschafft und ich war es auch.
Alles in allem hat die Aktion von 07:30 bis 13:30 gedauert und im Frühjahr wartet die große Putzorgie auf uns.
In der nächsten Woche will Joachim Weißbach , der Bootsbauer , die "Karosserieschäden" am Rumpf beseitigen, ich bin mal gespannt was da auf mich zukommt.








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