was macht man so an den langen Urlaubstagen?


Da liegen nun die vielen Boote in dem schönen Bootshafen von Kühlungsborn und warten kollektiv auf anderes (besseres) Segelwetter. Auf den vielen Booten sind so viele Menschen, was machen die eigentlich den ganzen Tag? Zumal am Strand so schöne bunte Flaggen wehen.

gesichertes Badegebiet - Baden erlaubt
bewachter Strand, Baden erlaubt
Eingeschränktes Badeverbot
Baden nur für geübte Schwimmer erlaubt
Baden verboten
Baden ist nicht erlaubt
Diejenigen, welche Kinder dabei haben, brauchen sich gar keine Gedanken zu machen. das ergibt sich von selbst. Die Mütter kaufen ein und kochen unter erschwerten Bedingungen. Die Väter haben die Aufgaben die lieben Kleinen zu unterhalten. Da an den vergangenen Tagen zum Teil Badeverbot herrschte, war das sicher nicht immer ganz einfach.
schöner Strand, aber Baden ist bei den Wellen nur etwas für stark Depressive und nicht erlaubt.
Aber es gibt ja die vielen kleinen Läden mit Eis, Spielsachen..., aber auch tolle Kinderspielplätze. So etwas hätte ich mir als Kind nicht vorstellen können.
Die Boatpeople ohne Kinder machen es anders, vornehmlich die Männer. Die Seemänner entdecken ihr Boot und machen die Dinge, die sie schon immer mal reparieren, anbauen, auseinander nehmen oder verändern wollten.
Ich auch.
Als wir hier in Kühlungsborn anlegten, merkte Ingrid, dass unser Bugstrahlruder fast keine Leistung brachte. Die Steuerwirkung war fast = 0.
Das Handbuch von Side-Power sieht in diesem Fall vor, dass einige Prüfungen vorgenommen werden müssen und der Bootstechniker, der zufällig am Nachbarsteg war, hatte auch noch einige Ideen, z.B. "das Boot muss raus, mit dem Kran, sonst kann man nichts machen." Darauf habe ich erst einmal verzichtet.
Nach den ersten Sichtprüfungen, ob alle Kabel fest sind, die Batterien ok sind usw., durfte ich schon den Motor
auseinander nehmen.
Der Email-Kontakt mit Olaf Strobel von Side-Power hat mir einige Hinweise gegeben, denen es nachzugehen galt.

    
Im Vorschiff, in dem kleinen Loch, stand die Hitze der vergangenen Tage und mir lief das Wasser vom Kopf und die Brille beschlug. Aber ich erzielte Ergebnisse, die mein methodisches Vorgehen (Ausschlussmethode) unterstützten. Der Scherstift war heil, das Getriebe dreht, die Kohlebürsten lagen sauber an. Hier lag der Fehler also nicht, schon nach 2 Stunden war wieder alles zusammengebaut und ich stellte fest: meine Hände sind zu dick, ich komme kaum an die Verschraubungen dran. Das Teil muss in Kinderarbeit montiert worden sein.

Laut Liste kann jetzt nur noch ein Defekt unter Wasser vorliegen. Entweder sind die Propeller zugewachsen, abgebrochen oder ganz ab. (das kenn ich doch).
Nun kommt der Moment, wo sich meine Investition aus
Miniunterwasserkamera
dem Winter auszahlt.
Mit dieser kleinen Kamera wollte ich mir mögliche notwendige Tauchversuche ersparen und habe sie im Februar gekauft. Bis jetzt aber wurde sie noch nicht von mir getestet.
Ich habe dieses kleine Ding an den Bootshaken geschraubt, eine passende Halterung gehörte zum Zubehör und habe es ins Wasser gehalten. Ingrid hat derweil den Schalter vom Bugstrahlruder gedrückt.
Das Ergebnis war einerseits super, andererseits aber nicht befriedigend.

Wir können prima erkennen, dass die Propeller dran sind, sich auch schön drehen und es keinen Bewuchs gibt.
Die kleine Kamera hat ihren ersten Test bestanden. Wen es interessiert: die ist von Hyundai.
Allerdings bin ich bei der Suche nach der Ursache für den Leistungsverlust nicht ein Stück weiter. Ich schicke mein Arbeit/Ergebnisprotokoll an die Firma Side-Power und habe keine Lust mehr.

Nach 30 Minuten kam noch ein Hinweis , dass ich eine bestimmte Kennung der Batterie prüfen solle. Davon könnte die Leistungsfähigkeit letztlich auch beeinflusst werden. Diese Kennzahl lag bei unserer vor kurzem neu eingebauten Batterie um 100% unter dem Vorgabewert.
Morgen um 10:00  Uhr soll die neue Batterie in den Hafen geliefert werden. Dann darf ich wieder ins Loch steigen und schrauben.


Und wo ich schon dabei bin, probiere ich endlich auch die Ankerwinsch 
der Anker wird mit der Handkurbel wieder eingeholt, ganz schön anstrengend!

aus und lasse mal den Anker ins Hafenbecken fallen. Schön, das geht jetzt also auch.

Noch etwas habe ich zum ersten Mal eingesetzt. Unser neues Fenderbrett, eine Eichenbohle, die mir ein Hasberger Tischler zurecht geschnitten hat.
Das Brett soll helfen, unser Boot an Pfählen so anzulegen, dass die Bordwand geschont wird. Das Prinzip ist einfach, das Brett wird zusammen mit 2 Fendern so ausgebracht, dass es eine breite glatte Fläche ergibt, an die sich unsere RASMA anlehnen kann.


Insgesamt eigentlich ein netter Tag, das Wetter ist immer noch schön, ein paar dicke Wolken waren nur kurzzeitig am Himmel. Am Wochenende wird hier die Europameisterschaft der CONTENDER-Klasse ausgetragen und wir schauen den Crews zu, wie sie ihre Boote vorbereiten. Die jungen Leute kommen aus ganz Europa, tolle Stimmung hier.
9,3 Meter pro Sekunde, das ist etwa Windstärke 5

Der Wind lässt nach und ich hoffe, dass wir morgen vielleicht nach meiner erfolgreichen Reparatur weitersegeln können.

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