und Action

auf das WM-Finale zu warten ist ein wenig so wie früher: "wir warten aufs Christkind".
Wir sind ja extra hier im Hafen geblieben, um heute Abend das Spiel zu sehen. Solche Hafentage können ganz schön langweilig sein.
Man sitzt, starrt aufs Wasser, mal ne Möwe, mal ne Ente oder als Höhepunkt  mehrere mit ihren Kindern.
Das Wetter hat heute alleine schon für Abwechslung gesorgt, es war alles dabei, Gewitter, Sonne, Nieselregen, kalter Wind, dann wieder vorn vorne, Gewitter, Sonne...
Die erste Abwechslung bzw. Action hatte ich schon vormittags, ich habe den Außenbordmotor an das Beiboot montiert.
Mir fällt ein, dass unser Dingi noch keinen Namen hat, wie wär es mit "Little Rasma" oder "Tender to Rasma"?
Also Motor montiert und gehofft. Wer 2-Taktmotoren kennt, weiß wie unberechenbar diese Dinger sein können. Tankentlüftung auf, ebenso den Benzinhahn, danach den Choke in die vermeintlich richtige Position und los. Schon nach weniger als 50 mal ziehen am Startseil, gab es das erste Geräusch vom Motor und mir tat bereits die rechte Schulter weh.

Es dauert allerdings wirklich nicht länger als 15 Minuten, das Wetter war gerade in seiner Sonnenphase und ich konnte meine ersten Runden durch den Hafen drehen. Das ist wie Mofafahren auf dem Wasser. Ich bin dann auch immer schön vor der Webcam hin und her gefahren, damit mich die Lieben daheim auch gut sehen können.

(Wahrscheinlich guckt wieder keiner..)
 
 


Ich bin kaum zur Ruhe gekommen, da nähert sich von See ein zunächst nicht zu definierendes, schwimmendes Objekt. Es sieht in etwa so aus wie die Schiffe in Waterworld, alles Durcheinander, Rost und merkwürdige Gestalten an Deck.
Das Teil
kommt dicht an unserem Liegeplatz vorbei, das ist viel zu groß für unseren Hafen. Was soll das?
Vor wenigen Minuten lag an der Stelle am Kai, die die Rostlaube ansteuert noch ein Hausboot, das ist gerade noch rechtzeitig mit dem Kran an Land gehoben worden.
Auf dem nächsten Foto kann man links am Kran das Hausboot erkennen, der Schuber rammt mittlerweile die Spundwand und Ernst Hoff (der mit dem roten Hemd),  der Hafenmeister, rennt sehr aufgeregt auf und ab.
Bis das große Schiff im kleinen Hafen fest gemacht war, ist gut eine Stunde vergangen. Mittlerweile füllte sich der Kai mit Schaulustigen und auch wir fragten uns , wie geht's weiter?
Unsere Vermutung, dass dahinter ein Plan steckt, wurde dann doch noch bestätigt. Der Schlepper kam aus Holland und hatte den Auftrag das Hausboot hier abzuholen und dann eben nach Holland zu bringen. Großartiges Hafenkino, für die Touristen hier in Fehmarn wird für die Kurtaxe echt etwas geboten. Übrigens müssen auch Liegeplatzinhaber wie wir für das Boot Kurtaxe bezahlen. 52,00 Euro im Jahr.
 
so langsam senkt sich das Hausboot an Deck
Nach etwas über 2 Stunden lag das Hausboot fest an Deck des Transportschiffes, ready to go.
 
Und wer jetzt denkt, das wäre alles gewesen an Fehmarn-Action, der irrt.
Hungrig von der vielen Aufregung heute gehen wir rüber zum Goldenen Anker. Die Sonne ist mal wieder da und wir haben eine gute Chance draußen zu essen.
Nun zeigt Burg was es drauf hat, Karneval im Sommer, Loveparade des Nordens.
Anläßlich des Altstadtfestes gibt es den großen Umzug der Vereine mit Motivwagen und Musik.
vor der Aalräucherei geht es hoch her


Temperamentvolle Fußtruppen füllen den Umzug
bei soviel Action über den ganzen Tag, was soll das noch heute Abend beim WM-Finale geben?
 

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