Warnemünder Kultur-Club

Zunächst geht man zum Fahrkartenautomat an der Fähre. Dort wählt man die Sprache aus, in der man mit dem Gerät kommunizieren möchte. Danach wird das Ticket ausgewählt. Das Ticket heißt auch auf Deutsch "Rostock Day Ticket" und kostet pro Person €4,70. Laut Beschreibung dürfen wir damit die Fähre, die S-Bahn, Straßenbahn und alle Busse so oft benutzen wie wir möchten. Toll. Wir werden auch fast alles ausnutzen, denn heute werden wir Rostock besichtigen.
Also mit der Fähre geht es rüber nach Warnemünde, dann in die S-Bahn in Richtung Rostock-Hauptbahnhof bis zur Haltestelle Holbeinplatz , dort müssen wir die S-Bahnstation nach links verlassen und die Strassenbahn Linie 1 oder 5 bis Neuer Markt nehmen.
Die nette Frau an der Rezeption des Yachtclubs hat es uns sehr gut erklärt, die Fahrt dauert komplett ca. 30 Minuten und wir sind tatsächlich im Zentrum von Rostock.
Rostock, Neuer Markt, ab hier starten wir zur Besichtigung der gut restaurierten Altstadt

Es trifft sich gut, dass wir bei diesen hohen Temperaturen zunächst zur Marienkirche gehen. Ein etwas ungewöhnlich gestaltetes Kirchengebäude. Die Türme passen nicht richtig zusammen.
St. Marien liegt nordwestlich des “Neuen Marktes” und ist schon über 770 Jahre alt.
In den Jahren 1262 bis 1265 vereinigten sich die drei Stadtteile und die Marienkirche wurde zur Hauptkirche. Über die erste Gestalt der Kirche weiß man nichts - nur bisher nicht durchgeführte Grabungen könnten eventuell etwas über den Grundriss verraten. Nach dem Zusammenschluss wurde die Kirche als dreischiffige Hallenkirche umgebaut bzw. neu errichtet. Diese Bauform nach westfälischem Vorbild bedeutet, dass drei parallele Langhäuser gleicher Höhe miteinander verbunden sind, das mittlere Hauptschiff aber breiter als die Seitenschiffe ist. Von diesem bis 1279 vollendeten Bau sind heute noch die Untergeschosse des Turmes mit den drei westlichen Hallen (Portalbereiche und heutige Winterkirche) erhalten.
Was hat das mit Segeln zu tun?
Kommt noch.

Wir kommen pünktlich zur Führung an. Teil der Führung ist die Präsentation der unglaublich großen Orgel.
Wer sich damit mal beschäftigt hat und den Sound einer solchen Orgel live erlebt hat, zieht Vergleiche mit einem Rockkonzert. Bach auf solch einem Instrument ist wirklich beeindruckend. Ich erinnere mich in diesem Zusammenhang gerne an die Besichtigung des Altenberger Doms.
Es gibt 3 Orgeln in dieser Rostocker Kirche.  Die große Orgel beherbergt hinter einer barocken Fassade 5700 Pfeifen in 83 Registern auf vier Manualen und Pedal. Ich glaube, das ist viel.
die große Barockorgel



...und was hat das mit Segeln zu tun.
Rostock ist eine alte Hansestadt und seit Urzeiten Hafenstadt, selbstverständlich muß dann eine Kirche dem auch Rechnung tragen. Ähnlich wie in den Kirchen der Nordseeküste.
In einem Seitenschiff(!) des Kirchengebäudes hängt eine Kogge von der Decke, etwa 2m lang.









Nach der Kirche wurde ausgiebig die Altstadt und die Fussgängerzone besichtigt.

Der Abendspaziergang führte uns dann noch raus bis an den Kopf der Mole.
das Boot im Vordergrund sucht ein neues Herrchen


... und morgen wollen wir versuchen, Gedser in Dänemark zu erreichen, wenn der Wind nicht zu stark auf Nord dreht könnte es gehen.

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