Mal wieder hier

 4.Mai

Rudkøbing - Svendborg
10,7 SM

Wetter: sonnig


Wind: 2-4 Bf. aus SüdWest später West bis NordWest drehend


Die Nacht war im Gegensatz zur letzten Nacht, in der der Wind heftig in dem Wanten heulte, sehr ruhig. Für uns war schon gestern klar, dass wir heute nach Svendborg segeln. Das letzte Mal war wir zur Sommersonnenwende vor 6 Jahren dort und wir haben sehr schöne Erinnerungen an diesen Ort. Der Wind soll laut Vorhersage auch mitspielen.

Bei noch schwachen Wind legt Ingrid unsere RASMA um kurz nach 9 Uhr ab. Wir setzen gleich alle Segel und nehmen Kurs auf die Brücke. Kurz nach der Hafenausfahrt beginnt das enge Fahrwasser, was uns unter der Brücke mit dem schönen Namen "Siø Gamle Færgemole" hindurchführt. Diese Brücke hat laut Seekarte eine Durchfahrtshöhe von 26 Metern, unser Mast ragt knapp 20 Meter hoch. Trotzdem ist es immer ein komisches Gefühl, weil ich es von unten einfach nicht abschätzen kann, wieviel Platz nach oben haben wir eigentlich noch.
Den Kurs bis zur Einfahrt in das Fahrwasser nach Svendborg habe ich als Route im Plotter programmiert und lasse nun diese Strecke unseren Autopiloten abfahren. Mal sehen, ob das alles so geht. Hier ist es eigentlich nur eine Spielerei, kann aber für längere Strecken vielleicht mal wichtig sein.  Der Wind nimmt nach und nach zu und wir machen gute Fahrt durch diesen sonnigen Morgen, die Temperaturen sind sogar 2-stellig, es kommt ein richtiges Sommerurlaubsgefühl auf. Wir beobachten die Seekarte, den Autopiloten, die Segel und das Wasser, aber eingreifen brauchen wir nicht.
Segeln für Faule

Es ist ein herrlich entspanntes Segeln, zumal hier zwischen den Inseln sich kaum Wellen entwickeln und unser Boot sehr ruhig seine Bahn ziehen kann. Wir haben auch heute das Glück einige Schweinswale zu sehen, es scheinen Mütter mit ihren Kindern zu sein. Leider haben sie ein anderes Ziel als wir und entschwinden langsam aus unserem Blickfeld. Wir erreichen die Insel 
Tåsinge, dort sind wir beim letzten Besuch mit unseren Bordfahrrädern bis zum Schloss Valdemars geradelt. Die Besichtigung hatte sich gelohnt.
Vor dem weithin sichtbaren Schloss gibt es einen Bootssteg mit einer Art Haltestelle, dort hält in der Hochsaison regelmäßig das Museumsschiff HELGE. Mit diesem Oldtimer sind wir damals zusammen mit unseren Rädern zurück nach Svendborg gefahren.
Und heute kommt HELGE auch prompt vom Schloss und fährt an unserem Boot vorbei. Wir sind winken den Passagieren zu und diese natürlich auch zurück. Ein nettes Wiedersehen!
Die Helge ist ein dänisches motorgetriebenes Passagierschiff, das seit 1924 im Einsatz ist. Im Mai 2012 wurde es als erhaltungswürdiges Schiff in die Liste der erhaltungswürdigen Schiffe aufgenommen.
wiki dazu

Wir werden das kleine Schiff nachher im Hafen von Svendborg wahrscheinlich wieder beobachten können, denn es hat seinen Liegeplatz direkt gegenüber des Stadthafens, bei der alten Werft.
Bis auf ein paar Korrekturen an der Segelstellung brauchten wir bis hierhin nichts machen, um RASMA auf dem vorgesehenen Kurs zu halten. Nun, im engen Fahrwasser des Svendborgsunds in Richtung Stadthafen von Svendborg ist allerdings Handarbeit gefragt. Vorbei an prachtvollen Villen müssen wir überwiegend gegen den nun anstehenden NW-Wind kreuzen.
Das geht eine Zeitlang ganz gut, bis zu dem Punkt an dem uns irgendwie der Platz ausgeht. Macht nichts, sagen wir uns, den kleinen Rest der Strecke motoren wir und so erreichen wir nach kurzer Strecke den Stadthafen in Svendborg. Wir legen längsseits vor dem Hafenbüro an. Außer uns sind nur einige große Charteryachten da. Es ist wie überall bisher: leer.
Das Mittagessen hole ich bei Bendixen : 
eine Institution in Svendborg.
Ich glaube, dass hier schon jede Gastcrew eingekehrt ist. Wir haben ein leckeres Fischgericht mit einem Glas Weißwein zum Mittagessen an Deck. Danach ein kurzes Nickerchen als Mittagsruhe und wir gehen in die Stadt und finden ein schönes Café. So geht Urlaub.
Nach dem Abendessen schauen wir uns die Wetter- und Windvorhersage für die nächsten Tage an. Morgen kommt der Wind kräftig aus W - NW, das macht für uns keinen Sinn. Wir möchten weiter in Richtung Faaborg und das sollte dann am übernächsten Tag mit Südwestwind eigentlich ganz gut gehen. 
Wir entscheiden uns für einen Hafentag und lassen den Abend mit einem Gläschen Wein ausklingen.




1 Kommentar:

Lukas hat gesagt…

Schöner Bericht, herzlichen Dank!