wir sind Sehleute

Wismar ist alt, von 1229,
Wismar ist Hansestadt und UNESCO-Weltkulturerbe,
Wismar war eigentlich bis 1903 Teil von Schweden,
Wismar hat den ersten Karstadt-Laden überhaupt,
Wismar hat 45000 Einwohner,
Wismar hatte den Hauptmann von Köpenick als Einwohner,
Wismar hat eine SOKO im ZDF
Wismar ist...     .

Wir mögen Wismar und haben uns deshalb für heute vorgenommen, diese kleine Stadt näher kennen zu lernen. Immerhin hat uns eine der Kirchen bereits auf der Ostsee geholfen. Der 80 Meter hohe Turm der Marienkirche ist als offizielles Seezeichen zur Navigation eingetragen. Mehr als der Turm ist leider auch kaum übrig. Man hat die Kirche einerseits im 2 Weltkrieg ordentlich zerbombt und andererseits hat man 1960 versucht den Rest zu sprengen. (mit den Kirchen hatte die DDR es nicht so recht).
Zum Glück hat man bemerkt, dass man beinahe das Seezeichen entfernt hätte.
Wenn man durch die Altstadt bummelt, fallen die vielen selbst erklärenden Straßennamen auf:
Gerberstraße,
Hundestraße,
Böttcherstraße,
Hinter dem Rathaus,
Bademutterstraße,
Tittentasterstraße , stutz- was ist das?
Der Stadtführer bemüht sich, mögliche Missverständnisse zu verhindern. Nein, mit dem Rotlichtmilieu hat das nichts zu tun. Man geht davon aus, dass in dieser, nur knapp einen Meter breiten Gasse, die reichen Kaufmannsfrauen sich die Ammen für ihre Kinder ausgesucht haben. Selbst zu stillen galt als unfein. Mit dem Abtasten wurde festgestellt, ob noch genug Milch zu erwarten war.
Weiter geht's über die Schweinebrücke
Die Schweinebrücke, die Wasserläufe in der Stadt waren Teil der Versorgung mit Wasser
aus dem Schweriner See
zu Sankt Nikolai. Diese Kirche mit dem Namen des Schutzpatron der Seefahrer  ist einerseits schön kühl und andererseits, wie sollte es anders sein: alt. Sie war mal eine der höchsten Kirchen überhaupt, bis im 18. Jahrhundert ein Sturm

ganz schön hoch diese Backsteinbasilika

der Hochalter aus dem 15 Jahrhundert

und eine Kerze von Ingrid für unserer gute Weiterfahrt
den Kirchturm umriss. Pragmatisch hat man damals auf das entstandene Loch einfach ein Dach gebaut.




Ich werde natürlich nicht alles aufzählen (können), was wir gezeigt bekamen, aber ein, zwei Dinge kommen noch. Vom Wasser war schon die Rede und in Wismar gibt es sogar die Wasserkunst. Ein Holländer hat sie gebaut, von 1580 bis 1602. Es handelt sich dabei um ein für damalige Verhältnisse geniales Wasserverteilsystem für die Stadt.
Von diesem System ist heute noch der kunstvolle Pavillon auf dem 100 x 100 Meter großen Marktplatz zu sehen.
Erwähnenswert ist auf jeden Fall, dass Wismar in seinen Hochzeiten ca. 35 Brauereien hatte (Wasser war ja da), man sagte sogar, dass das Bier wegen des Reinheitsgebots sauberer war als das Wasser. Eine Brauerei gibt es noch, das Brauhaus am Lohberg.
Wir sind natürlich gleich rein, denn dort kann man das Bier in 1 Liter-Bügelflaschen kaufen. Genau das richtige für Bernd P..
Leider muss das Bier permanent auf ca. 7 Grad runtergekühlt werden, sonst verdirbt es innerhalb weniger Stunden, das kriegen wir nicht hin. Schade für Bernd, wir werden es heute Abend noch probieren.

Genug Kultur, es gäbe zwar noch vieles zu Wismar zu erzählen, aber wer mehr wissen möchte, sollte am Besten selbst hinfahren.
Wir werden es wieder tun.
Hier noch einige Impressionen:
 

Fürstenhof


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