fast alles gut!

Bisher hatten wir überwiegend gute Wetterbedingungen, wenn wir unterwegs waren.
Die kurzen Schlechtwetterpausen blende ich einfach aus.
Unsere kleine Tour durch die Lübecker Bucht führte uns zunächst nach Neustadt. Mit dem Boot waren wir noch nie in diesem Hafen.
Die Fahrt dorthin mit leichten Winden hat überwiegend der Autopilot gemacht.
Ich konnte dabei die Füße



hochlegen und die verschiedenen Strände der einzelnen Seebäder mit dem Fernglas beobachten. Ab und zu trafen wir Angler, die mit ihren kleinen Booten ziemlich weit rausfuhren auf der Jagd nach dem Dorsch. Alles war schön. Zum einzigen Wermutstropfen wurde die neue Reffleine des Grosssegels!
so geht es nicht, der Spleiss löst sich auf
Die vom Profi teuer gespleißte Leine löst sich an der Verbindungsstelle auf und lässt sich nur schwer nutzen.
Einen Liegeplatz finden wir im Stadthafen von Neustadt direkt an der Promenade.
Neustadt hat ein kleines Hafenfest
Der Hafenmeister begrüßt uns sehr freundlich. Wenn ich das z.B. mit dem Hafenmeister auf Hiddensee vergleiche... !
Gegenüber von unserem Platz sind die Studios für die ZDF-Sendung "Küstenwache". Das Schiff aus der Sendung wird von vielen Touristen besichtigt, eine Kapelle spielt dazu Reggaemusik und auf der Hafenmole gibt es ein Festzelt mit Musik und Tanz. Wir gehen rüber zum Pagodenhaus und essen dort, mit Blick über das Treiben.
Am nächsten Morgen verlassen wir den Hafen und segeln zunächst einfach ziellos, so wie der Wind weht und es am meisten Spaß macht. Nach 3 Stunden schläft der Wind ein und da wir zu dem Zeitpunkt in der Nähe von Timmendorf sind, versuchen wir einen Platz im Hafen von Niendorf zu bekommen. Der Gemeindehafen ist voll und im Vereinshafen vom Segler-Verein finden wir noch einen Platz. Der kleine Hafen ist unglaublich eng
Ingrid überlegt noch , wie sie hier wieder rauskommt

Strand direkt nebenan
und beim ersten Versuch in eine Box zu fahren, bleiben wir auch prompt zwischen den Dalben stecken. Ingrid hatte schwer zu tun um das Boot wieder aus dieser "Falle" zu bekommen. Mit Hilfe von Vereinsmitgliedern findet sich dann doch noch ein guter Platz für RASMA. Hier läßt es sich aushalten. Ach, mir fällt noch ein, die Reffleine macht weiter Schwierigkeiten und löst sich weiter auf! Es ist sehr schwer das Großsegel zu bergen. Da brauchen wir eine Lösung. In Timmendorf gibt es aber niemanden, der uns helfen kann. Urlaubszeit, auch für Segelmacher.
Wir genießen den Ort zwei Tage und machen kleine Radtouren. Am zweiten Abend gibt es noch Aufregung. Im Fischereihafen hat sich ein Unfall ereignet und der Rettungshubschrauber musste auf engstem Raum landen.


Weiter gehts , wir laufen schon um 8 Uhr aus. Unser Ziel ist Travemünde.
Ein Katzensprung von 7 Seemeilen. Der Wind ist prima und wir setzen alle Segel. Nach einer Stunde nähern wir uns schon Travemünde und schauen uns an. Das Boot läuft gerade so gut, der Wind ist einfach klasse und dreht etwas südlicher. Die Entscheidung fiel schnell, Wir segeln einfach weiter. Neue Richtung: Wismarer Bucht. Mit bis zu 7 Knoten rauschen wir hoch am Wind die Küste entlang. Kurz bevor wir das Fahrwasser nach Wismar erreichen, wird der Wind etwas stärker und ich reffe zunächst das Vorsegel. Der Versuch das Grosssegel zu reffen, artet in Arbeit aus. Die Reffleine ist hin und wir schaffen es nur "so irgendwie" das Segel einzurollen. So geht das nicht weiter, vielleicht kann uns jemand in der Marina Boltenhagen helfen. Die Marina kennen wir und Ingrid sucht zielstrebig einen Platz zum Anlegen. Der Wind wird noch stärker. Wir finden einen geschützten Platz bevor die angesagte Kaltfront mit Sturmböen und starkem Regen uns erreicht.
Meine Nachfrage beim dortigen Marineservice endete ohne Erfolg. Es gab keinen, der sich an die Reparatur der Reffleine traut und die, die es vielleicht könnten, haben Urlaub.
Per Internet finde ich einen Segelmacher in Wismar. Am Telefon verabreden wir uns für den nächsten Tag im Stadthafen von Wismar, er wird uns helfen. Bis dahin genießen wir erst einmal die Vorteile der großzügigen Marina und besuchen das Fischrestaurant "Kamerun". Ich esse eindeutig zu viel, die Räucherfischplatte ist einfach zu groß und meine Augen größer als der Magen. Mir wird übel und die Nacht war nicht so angenehm.
Am nächsten Morgen ist das Wetter wieder schön. Mit leichtem achterlichen Wind
ohne Grossegel machts keinen Spaß
segeln wir nur mit dem Vorsegel nach Wismar. Mit dem dortigen Segelmacher sind wir um 15 Uhr im alten Hafen verabredet, wir bummeln mit 2-3 Knoten das Fahrwasser in Richtung der weithin sichtbaren Kirche von Wismar. Das ist eine prima Ansteuerungshilfe und nur aus diesem Grund hat die damalige DDR-Regierung den Kirchturm auch stehen lassen, das Kirchenschiff wurde abgerissen.



Der Liegeplatz an der Kaimauer im alten Hafen war gar nicht schlecht.
Man liegt mittendrin und trotzdem relativ ruhig, geschützt sowieso.
Der Segelmacher kam, sah sich die Leine an , schüttelt den Kopf und ging wieder. "Ich melde mich". Das tat er auch und teilte mir mit, dass er nicht das passende Werkzeug hat und dieses erst besorgen muss. Er wird sich melden. Wir verabreden uns für den nächsten Morgen um 9 Uhr.
Wir erkunden wieder mal Wismar und wundern uns über die rege Bautätigkeit im Hafengebiet. Sogar eine neue Marina soll im Westhafen gebaut werden und schon im nächsten Jahr fertig sein. Ich bin gespannt.

9:15 - kein Segelmacher da! Ich rufe ihn an. "Es gibt Probleme, ich rufe an, wenn ich komme. Wahrscheinlich wird das Mittag."
Wir beraten uns. Darauf zu warten und zu hoffen, erscheint unsicher, dann würden wir auch noch einen Tag in Wismar verbringen müssen. Um 9:30 laufen wir aus, zwar können wir das Grosssegel nicht nutzen, aber mit achterlichem Wind und Genua geht es auch. Etwas langsam leider.
Um 09:50 klingelt das Handy und der Segelmacher erzählt uns, dass er am Liegeplatz steht und die Reparatur machen will. Also wieder zurück. Zwei Stunden später haben wir eine neue Reffleine!
2 Stunden Arbeit und eine neue Leine, leider vergebens

Leider hat der Segelmacher die falsche Größe eingespleisst, die Leine ist zu dünn und arbeitet nicht. Bezahlt hatte ich schon. (mal wieder)



Mittlerweile liegen wir im Ostseebad Rerik am Steg des Segelvereins "Alt Gaarz" und finden uns damit ab, die letzten Tage nur mit dem Vorsegel zu fahren. Rerik ist echt schön und wird quasi von hinten durch das Salzhaff angefahren. Die Navigation war schwierig, es gibt keine Fahrwassertonnen, dafür aber viele Sandbänke und Untiefen, Fischernetze kommen noch dazu.  Der kleine Hafen hat nur noch einen Platz frei und Ingrid legt unter den Augen der Steglieger souverän an. Eine junge Frau konnte sich die Bemerkung" Ihre Frau kann das aber toll. Ich würde mich das nicht trauen" nicht verkneifen. So ein Lob erfreut uns dann doch.
Wir hatten vorher noch nie von Rerik gehört.
Anfahrt auf Rerik


aus Google-Maps
Der Ort scheint bei Familien mit Kindern sehr beliebt zu sein und bietet ein gute Infrastruktur und einen tollen Strand. Wir werden bis Sonntag bleiben.






Gerade jetzt fängt es an zu regnen.

der Hafenmeister Roland Harnack des Seglervereins Alt Gaarz (http://www.svag-rerik.de/) hat für jeden ein freundliches Wort und steht mit Rat und Tat zur Verfügung.
Danke!



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