Es geht weiter.


Es gibt tatsächlich Leser meines Blogs, die es gemerkt haben. Ich habe tatsächlich lange nicht mehr geschrieben. Dafür gibt es eine ganze Reihe von Gründen: jeder einzelne wäre für sich kein Grund für den Stopp in meinem Blog, aber alles zusammen hielt mich ab. Die Gründe beginnen mit Lustlosigkeit und enden nicht zuletzt bei der Gesundheit.
,
Ein kleiner Rückblick:
Unser Bootswinter fand zum ersten Mal seit fast 20 Jahren in der Halle statt.
RASMA durfte den Winter in einer Halle der Yachtwerft Ostsee in Wismar verbringen. Die Herbststürme und seine Folgen hatten doch Schäden am Rumpf hinterlassen. Wir hatten zunächst gehofft, dass unser Boot ohne Schaden durchkommt. Es gab aber deutliche, bis zu 80 cm lange Risse im Gelcoat, sowohl an Steuerbord als auch an Backbord.
bitte vergrößern per Mausklick
Eine Relingstütze an Steuerbord war stark verbogen. Die Reparatur war nach Rücksprache nur in der frostfreien Halle möglich.
Ausserdem wollte ich diesmal den Mast legen um das komplette Rigg zu inspizieren, bzw. prüfen zu lassen. Meine Hoffnung, dass ich den Großteil der Kosten meiner Versicherung überlassen könnte, erfüllte sich leider nicht. Ich hatte unser Boot falsch versichert, d.h. ich habe die "Alt-für-Neu-Klausel" übersehen und somit versäumt diese auszuschließen. 70% der Kosten blieben bei mir. Inzwischen habe ich den Versicherungsvertrag geändert.
Die Riggkontrolle brachte tatsächlich ein negatives Ergebnis. Das Achterstag war beschädigt und musste erneuert werden. Ich bin froh darüber, so fühlen wir uns etwas sicherer. Der Gedanke, dass möglicherweise der Mast unterwegs auf See "runterkommt", ist wirklich kein schöner. Außerdem habe ich gelernt, dass die Versicherung nur einspringt, wenn regelmäßig der Mast und das stehende Gut überprüft wird.
Abgesehen von den Umständen war es für uns in diesem Winter ein beruhigendes Gefühl, dass RASMA sicher in der Halle steht. Der Winter war bekanntlich lang und heftig.
Für mich war es vor dem Saisonbeginn auch angenehmer auf diese Weise geschützt und bei akzeptablen Temperaturen die Saisonvorbereitungen machen zu können.


Es war auch sehr angenehm, ein sauberes, trockenes Schiff vorzufinden. Ich brauchte im Grunde lediglich das Deck abfegen sowie den Rumpf zu wachsen und zu polieren. Antifouling braucht diesmal nur an den kritischen Punkten etwas verstärkt zu werden. Etwas Schönes hat mir Chris in den Wintermonaten gebastelt: ein neues Steckschott. Das alte Schott zum Verschließen des Niedergangs war im Laufe der Jahre zu stark von Wind und Wetter gebeutelt worden und sah nicht mehr schön aus.
Meine Versuche das Holz durch Anschleifen und durch Streichen mit Klarlack wieder fit zu bekommen, waren kläglich gescheitert. Es glänzte zwar wie eine Speckschwarte, die Feuchtigkeitsschäden und die von mir eingeschliffenen Unebenheiten blieben aber deutlich sichtbar.

Damit Chris das neue Schott bauen konnte, hatten Ingrid und ich entsprechende Schablonen gebastelt. Ein Wahlkampfplakat von Christian Lindner war prima Material dafür. Einige Zeichnungen und Fotos haben die Schablonen ergänzt. In der Hoffnung, dass wir alle Maße richtig angegeben haben und Chris diese auch alle richtig umgesetzt hat, erfolgte der erste Einbau.
genial, passt und ich finde es sieht einfach "schiffig" aus
An einem eiskalten Montagmorgen Mitte April war es soweit. RASMA durfte wieder in sein Element. Der Hafen bzw. der Steg 2 mit unserem Liegeplatz war allerdings noch nicht ganz wieder hergestellt. Die Herbst- und Winterstürme haben hier sehr viel Schaden angerichtet. Für uns war bis zur Fertigstellung von Steg 2 eine Box am Nachbarsteg frei. Dass es dann doch noch bis Juni dauern würde, bis wir an unseren alten Platz kommen würden, damit hatte keiner gerechnet.
der Mast liegt schon bereit.



RASMA schwebt ein
Die Mannschaft um den Juniorchef der Yachtwerft Ostsee macht zusammen mit Hafenmeister Conrad am Kran einen professionellen Job.
Bereits um 11:00 konnte ich unser Segelboot in der "Übergangs-Box" anlegen. Der Motor sprang sofort an, alle Batterien waren ok und die Technik funktionierte fehlerlos. Ehrlich gesagt, das habe ich bisher noch nicht oft erlebt!

Zeit um Törnpläne zu machen, ich glaube Schweden würde mir gefallen.


Keine Kommentare: