alles Ohm

Ich war im letzten Post bei: Ich suche mir eine Steckdose.

Die 220V-Steckdose brauche ich, um die Ladegeräte für die Batterien zu starten.
Gleich neben dem Boot, an der der Hallenwand gibt es 2 Steckdosen, die sich anbieten. Ich stecke den Stecker des Landstromkabels ein und klettere wieder hoch ins Boot. Ein routinierter Blick von mir auf das Kontrollpanel und es ist nichts zu sehen. Kein Lämpchen sagt mir "alles gut".
Kein Strom, die Steckdose hat keinen Strom für uns. Das kann nicht sein. Das hatten wir noch nie!
Also wieder die Leiter runter klettern und  die nächste Steckdose probieren. Anschließend die Leiter wieder hoch, nachsehen ob Strom anliegt. Nein!
Die Leiter war mein Fitnessprogramm
Ich klettere die Leiter wieder runter und nehme mein Kabel mit zur nächsten Halle. Wieder finde ich zwei Steckdosen und stecke in die erste ein.  Danach wieder die Leiter hoch, prüfen, Leiter runter, Steckdose wechseln. Alle Steckdosen in dieser Halle liefern ebenfalls nicht den so dringend benötigten Strom.
So langsam merke ich, dass mein Körper nicht mehr die Leiter hoch klettern will. Was tun? Es geht aber so weiter.
Wieder runter,Steckdose wechseln, Leiter wieder hoch, nachsehen und wieder nichts. Meine Güte hat der Kölln seine Hallen nicht in Ordnung?

Klarer Fall, ich werde mich beschweren! 

Bevor ich jemanden finde, bei dem ich mich beschweren kann, findet man mich und setzt mich dem ungeheuren Verdacht aus, dass ich die komplette Stromversorgung der Winterlagerhallen der Firma Baltic Kölln "abgeschossen" hätte.

Das kann gar nicht sein.


War aber so.
So ganz langsam gelang es mir zu akzeptieren, dass irgendwo im 220V-Stromkreis von RASMA ein Fehler sein muss. Aber wo? Um die Fehlerquelle zu finden, wäre es gut, wenn ich Strom hätte, aber den bekomme ich nicht. Mir wurde quasi mit Strafandrohung (fürchterliche Drohungen) verboten, noch jemals wieder einen Stecker in eine Steckdose zu stecken. Auf dem Gelände arbeiteten nämlich etliche Firmen und Bootseigner und die brauchen alle Strom. Vor allem die Firmen waren ein Problem, denn die kosten echtes Geld.

Also machte ich was anderes. Ich fing an zu putzen. Der Dreck war fürchterlich mühsam zu entfernen. Einige Stunden verbrachte ich damit den gröbsten Schmutz zu bekämpfen. Diese Arbeit zeigt kaum Erfolge, war letztlich aber doch notwendig. Zumindest den Rumpf konnte ich in einen Zustand bringen, der es mir ermöglicht am nächsten Tag die Feinarbeiten wie polieren und wachsen ins Auge zu fassen.

Gegen Abend, ich war wohl der letzte auf dem Gelände, der noch arbeitet, kümmere ich mich wieder um die Elektrik. Systematisch Fehlersuche nach dem "Ausschlußverfahren" war meine Methode des Tages. Mein Körper tat weh, aber im Sitzen konnte ich gut nachdenken. Eine mögliche Fehlerquelle nach der anderen ging ich im Kopf durch und versuchte entsprechend an den jeweiligen Punkten Messungen vorzunehmen. Relativ schnell stelle ich fest, dass das Ladekabel definitiv einen Defekt haben muss. Also habe ich alle Stecker abgebaut und geprüft.
der ist hin
Eine Fehlerquelle war somit gefunden. In den letzten Monaten muss Wasser eingedrungen sein. Sowohl der Stecker als auch ca. 1 m vom Kabel war korrodiert. Die Feuchtigkeit ist schon ziemlich weit eingedrungen. Gut, ich habe das Kabel gekürzt und einen neuer CE-Stecker für €3,50 angebaut.
Test - geht nicht!
Aber diesmal habe ich nicht die Stromanlage der Hallen lahm gelegt, sondern der FI-Schalter im Sicherungskasten an Bord von RASMA hat reagiert und abgeschaltet.
Leider war wohl noch ein weiterer Fehler im System. Tatsächlich war noch ein weiterer Stecker im Sicherungskasten der Feuchtigkeit zum Opfer gefallen. Nachdem auch dieses Problem behoben war, leuchten alle Kontrolllampen wie ich es mir wünschte, die Batterien werden geladen und der 220V-Stromkreis funktioniert.

Ich bin müde, heute abend spielt Bayern gegen Benfica. Hoffentlich schlafe ich nicht ein dabei.

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