Durchatmen

Ich wusste es ja.
Am Himmelfahrtswochenende mit Brückentag auf die Autobahn zu gehen, ist eigentlich Blödsinn. In Richtung Ostsee fuhren jedenfalls wieder sehr viele und die Verantwortlichen für die bundesdeutsche Stauregulierung hatten die Baustellen wieder geschickt platziert. Wir brauchten für die 380 KM von Osnabrück bis Fehmarn tatsächlich 7,5 Stunden. Aber, das war das Gute, mit jeder Stauminute wurde das Wetter besser, hat es zuhause noch geregnet, schien dann in Burgstaaken die Sonne.
So konnten wir noch um 22:00 mit einem Glas Wein den Sonnenuntergang mit Blick  auf die Fehmarnsundbrücke genießen.

An unserem Steg ist auch wieder die  Möwe und nistet auf dem Pfahl, wir kennen uns ja schon vom letzten Jahr.


Am Donnerstag wollen wir einfach etwas segeln, ohne Ziel.
Beim Frühstück fällt der Blick auf die Tankanzeigen, Wasser: ok, aber
Diesel - leer!  Wieso?
Skipper, ratlos
Hatten wir doch das Boot mit vollem Tank eingewintert und nach dem Kranen war auch noch alles in Ordnung. Vor 4 Wochen hatten wir unsere RASMA verlassen und die Heizung nicht ausgemacht und die ist wohl immer angesprungen, wenn die Temperatur weit genug gefallen war. Wir hatten es schlicht übersehen. Jedenfalls waren so ca. 130 Liter Diesel in die Atmosphäre gepustet worden. Naja, letztlich war es so besser, als wenn der Sprit ins Wasser oder Boot gelaufen wäre.
Also vor dem Segeln war noch Tanken angesagt, zunächst 10 Liter aus dem Kanister rein, Leitung entlüften war zum Glück nicht notwendig.
Bei dem herrlichen Wetter konnte Ingrid nun das Boot von unserem Steg ablegen und an der Bunkerstation gleich wieder anlegen.

Die Bedienung erfolgt im Modus "Semi-Self-Service", mir wurde die Zapfpistole in die Hand gedrückt und ich musste nun sehr gut aufpassen, daß kein Diesel ins Hafenwasser tropft. Das hat geklappt.



Schon in der Hafenausfahrt an Burgtiefe vorbei gingen die Segel raus.
Der Wind war eher schwach, aber für den ersten Törn des Jahres, habe ich das ganz gerne. So können wir in Ruhe prüfen, ob alles funktioniert. Wir checken die Navigation, das Rigg und natürlich auch die Rollanlagen der Segel.  Der Autopilot scheint sich auch darüber zu freuen, wieder arbeiten zu dürfen.
Das neue Großsegel rollt auf Knopfdruck sauber aus und steht wie eine Eins. Es hat einen perfekten Schnitt  und lässt sich gut trimmen. Das ist auch wichtig, denn es wäre schwierig dieses Segel jetzt noch zu reklamieren, denn SW-Segel hat im April Insolvenz angemeldet. Da werden andere Segler u.U. echte Probleme haben.

Irgendwann entscheiden wir uns mal rüber nach Großenbrode zu fahren, in den Binnensee. Wir machen eine langsame Runde und schauen den vielen Anglern zu. Lust anzulegen haben wir aber nicht, deshalb geht es gemütlich zurück nach Burgstaaken. Richtig schönes Segeln.
Der Wind hat gedreht und aufgefrischt, ich habe Probleme unsere RASMA rückwärts an den Steg zu bringen. Trotz Bugstrahlunterstützung drückt uns der Wind immer wieder weg. Ein Danke deshalb an den Skipper der R.ENTE, ohne seine tatkräftige Unterstützung hätte es wohl noch länger gedauert, bis wir hätten festmachen können.
Das Boot von ihm heißt wirklich so. Wahrscheinlich weil das Werftsymbol von Etap eine fliegende Ente ist und er vermutlich auch Rentner ist , hat er deshalb diesen außergewöhnlichen Namen gewählt.

Das Wetter bleibt schön und wir faulenzen weiter. Ich hole mir einen Sonnenbrand, weil ich auf der Ducht eingeschlafen bin.

Hoffentlich wird es am Pfingstwochenende wieder so schön, aber bitte ohne Stau auf der A1.

Keine Kommentare: