Oslo friert nicht zu

Wir kennen es bisher nur aus dem Fernsehen.
Germaniahafen mit einem traurigen Weihnachtsbaum
Reportagen und  Berichte über Oslo und dem Oslofjord haben uns schon immer zu Törnträumen angeregt. Vielleicht haben wir ja auch in der nahen Zukunft eher die Gelegenheit mal dorthin zu segeln.
Aus dieser Neugierde heraus haben wir zum Jahreswechsel die Gelegenheit genutzt und die Mini-Kreuzfahrt über Sylvester mit der Color Fantasy gebucht.
Am 30.12. um 14:00 Uhr ging es von Kiel aus sehr pünktlich los, vorher hatte ich natürlich noch Zeit für einen Blick auf den Germaniahafen. Die Boote, überwiegend ältere Holzboote, wahrscheinlich sogar "Klassiker" liegen traurig im Hafenbecken. Die Planen sind zum Teil schon defekt und die Nässe dringt ein. Menschen sind nicht zu sehen.



Die Yachthäfen der Kieler Förde waren gähnend leer 
die leere Baltic-Marina Laboe,
hier hatten wir 2013 ein schöne Zeit


und nach einer ruhigen Fahrt waren wir schon am nächsten Morgen wiederum sehr pünktlich um  10:00 Uhr in Oslo. Die Color Fantasy fuhr immer so um die 20 Knoten , von solchen Werten kann man mit einem Segelboot nicht einmal träumen. (brauch man auch nicht)









Das Wetter in Oslo war traumhaft, -4 Grad, sonnig und es lag Schnee.
Direkt in Sichtweite des Kais liegen auch einige der Sportboothäfen. Das Auffälligste an diesem Anblick war, dass die Marinas voll sind mit Segelbooten.  Offensichtlich ist man dort nicht willens im Herbst sein Boot an Land und im Frühjahr wieder ins Wasser zu kranen. An Land lagen nur kleinere Motorboote. So wie ich das erkennen konnte, waren das überwiegend Bade- oder Angelboote ohne Kajüte.
die "Kongen-Marina"  - also mal wieder königlich
Häufig abgedeckt mit einer Plane liegen die Segelschiffe brav in Reih und Glied an ihrem Liegeplatz , quasi jederzeit bereit. Nahezu alle Plätze sind belegt, frei sind nur die ganz kleinen Boxen.
Es scheint tatsächlich so zu sein, dass der Oslofjord nicht zufriert und Eis bzw. Eisschollen dort kein Problem sind. Wenn man diesen Gedanken erst einmal aufgenommen hat, ist es zum nächsten Gedanke nicht mehr weit: "Man könnte doch im Sommer gemütlich nach Norwegen segeln und das Boot im Winter dort lassen, um dann im nächsten Frühjahr von Oslo aus weiter zu segeln".
Wir haben diese Idee in den letzten Tagen schon einige Mal miteinander diskutiert. Ich werde mich wohl näher erkundigen müssen:
wo könnten wir bleiben?
Worauf muss man achten, Norwegen ist schließlich nicht in der EU.
Wer hat schon Erfahrungen gemacht und kann uns Infos geben
und zu guter Letzt müssen auch die Kosten überschaubar sein. Das haben wir in den 2 Tagen in Oslo gemerkt, ein Billigland ist Norwegen eher nicht.
Selbstverständlich haben wir auch versucht, uns in der kurzen Zeit so viel wie möglich von Oslo anzuschauen. Leider war fast alles geschlossen, nicht nur die Geschäfte und die Gastronomie sondern auch die Museen.
Vom Königsschloss durch die Innenstadt bis zur neuen Oper (aus 2008)

auf den Dach der Oper kann man spazieren gehen und hat einen sehr schönen Blick über Stadt und Fjord
war es dann ein schöner Winterspaziergang.
 



Am 1. Januar haben wir versucht die Stadt von oben zu sehen und sind mit dem Bus hoch zum Holmenkollen.  Das ist bestimmt eine tolle Sprungschanz und ein fantastischer Blick über Oslo und dem Fjord – nur gesehen haben wir bei dem dichten Nebel 
wie Sie sehen, sehen Sie nichts
nahezu nichts.









Zum Glück hatte wenigstens das FRAM-Museum geöffnet. Das Museum liegt auf einer Halbinsel, die wir von Bord unseres Fährschiffes sehen konnten.

Museumsinsel mit FRAM-Museum

Dort ausgestellt ist die Original-FRAM von Fridtjof Nansen, ein von Colin Archer 1892 gebautes Expeditionsschiff. Als wir uns die Expeditionsausrüstung und die Kleidung der (ausschließlich) Männer ansahen, war uns klar: das hätte keiner von uns gemacht. Die hatten nicht einmal GoreTex.






Das Schiff wurde bei verschiedenen Expeditionen benutzt *):

Erforscher
Jahr
Expedition
1893–1896
1898–1902
1910–1912

*) aus Wikipedia



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