Tapetenwechsel

Es ist soweit: wir verlassen Fehmarn! Quasi endgültig.

Mit Herrn Deutschmann vom Westhafen in Wismar habe ich mich telefonisch abgestimmt. Am Freitag kann RASMA bereits in Wismar gekrant und ins Winterlager gebracht werden. Eigentlich ist das etwas früh für uns, aber wir werden wohl sowieso nicht mehr segeln können. Also warum nicht?
Der Wetterbericht für diese Woche ist erstaunlich gut, besser als den ganzen Sommer über und auch richtiger. Am Montag fahren wir hoch nach Burgstaaken. Es gibt wenig vorzubereiten, der Kurs nach Wismar ist leicht und der Wind kommt aus Ost. Also für unser Vorhaben ist die Windrichtung und auch die Stärke mit ca. 4 Bft. bestens.
Am nächsten Morgen verabschiede ich mich von Ernst Hoff, dem Hafenmeister von Burgstaaken. Der Abschied fällt sowohl mir als auch ihm leicht. Der nächste Bootsbesitzer wartet wohl auch schon auf unseren Liegeplatz.
Um halb zehn heißt es zum letzten mal für uns "Leinen los" in Burgstaaken.
ein kurzer Blick zurück - das wars dann 
Wir erwischen einen herrlichen Segeltag! Ich freue mich auf die knapp 25 Seemeilen bis zur Insel Poel. Wir möchten die Gelegenheit nutzen und auf dem Weg nach Wismar einen Stopp oder ggf. auch eine Übernachtung in Timmendorf auf der Insel Poel machen.
Es ist ziemlich diesig heute und so können wir achteraus sehr schnell den uns so vertrauten "Kleiderbügel", die Fehmarnsundbrücke, im Dunst verschwinden sehen.
Das Wetter ist herrlich und im Gegensatz zum Hafen ist es auf dem Wasser mit 23 Grad sehr angenehm.
Noch ist der Wind sehr schwach und mit vollen Segeln schafft unsere RASMA mal gerade 3 Knoten.
Aber das ist heute egal, wir haben Zeit und wollen diesen Törn genießen. Entspannt, mit einer Tasse Kaffee in der Hand, überlassen wir dem Autopiloten die Arbeit.
Ab 13:00 Uhr wird der Wind etwas stärker und wir können so nach und nach die Geschwindigkeit auf bis zu 5 Knoten steigern, dabei läuft RASMA wie auf Schienen. Durch den starken Dunst können wir die Küste von Mecklenburg erst spät ausmachen. Die größte Abwechslung bietet uns heute die Bundesmarine, die ihre Herbstübung abhält. Die grauen Schiffe kurven mal nah, mal entfernt um uns herum. Wir lauschen dem Funkverkehr und können zuhören welche Boote die Sperrgebiete in der Hohwachter Bucht ignorieren. Für die Marine bedeutet das jeweils, dass sie das Schießen einstellen muss. Entsprechend aufgeregt läuft der Funkverkehr mit den Sportbootskippern auch ab.
Gegen 16:30 Uhr erreichen wir Timmendorf/Poel .
Der kleine Hafen ist schon ziemlich voll. Überwiegend sind es große Boote, und das macht es auch uns nicht leicht einen guten Platz zu finden. Letztlich riskieren wir es, in eine Box zu gehen, die mit einer Wassertiefe von nur 140 cm ausgewiesen ist. Unsere Spekulation, dass bei tagelangem Ostwind der Wasserspiegel in der Lübecker Bucht angestiegen sein muss, ging auf. RASMA rutschte noch knapp rein in die Box. Hoffentlich bleibt der Ostwind noch lange genug für uns zur Unterstützung, RASMA ist 165cm tief.
Direkt nach dem Anlegen nutze ich die Gelegenheit zum Bad in der Ostsee. Es sind im Hafen über 35 Grad und hier gibt es keinen Wind, der uns Abkühlung geben könnte.
ganz links, dort wo es eigentlich schon flach ist, liegt unser Boot
In Timmendorf gibt es nicht viel: ein Bäcker, dessen Brötchen wie Pappe schmecken, ein Fischrestaurant, eine Räucherei und einen  Strandkiosk für Sonnencreme und Kitschsouvenirs. Aber schön ist es hier schon, der Sonnenuntergang ist traumhaft hier. Den genießen wir wie auch das Abendessen an Bord.

Pünktlich zum Sonnenuntergang wurde der Leuchtturm angeschaltet, und der Mond machte auch sein Licht an.
Es war ein schöner Sommerabend, der schönste überhaupt in diesem Jahr. Die Temperatur fiel auch in der Nacht nicht unter 20 Grad. 
Unter Deck war es sehr warm.








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